Diane Broeckhoven, Eine Reise mit Alice

Diane Broeckhoven, Eine Reise mit Alice

Alice ist die Frau, die in „Ein Tag mir Herrn Jules“ von ihrem verstorbenen Mann Abschied genommen hat. In „Eine Reise mit Alice“ geht es um sie, die nach dem Tod ihres oft rechthaberischen Mannes allein zurecht kommen, ihren Weg finden muss: „Gleich nach Jules Tod hatte sie beschlossen, nie wieder zu verreisen. Niemals wieder. Alles, was sie in einen leichten Glücksrausch versetzten könnte, wollte sie aus ihrem Leben verbannen. Als Ehrerbietung an ihn, ihren Begleiter auf den vielen Reisen, die sie unternommen hatten.“ Aber daran hält sie sich dann doch nicht. Sie will ihren Traum, in dem sie mehrfach in Paris herumgeirrt ist, in die Tat umsetzen. Das kann sie aber erst, nachdem sie das Foto ihres Mannes mit dem Silberrahmen zur Wand gedreht hat. – Sie fährt nach Paris, gelangt aber nicht bis zu dem Hotel, in dem sie mit Herrrn Jules ihre Flitterwochen verbracht hat. Nach diesem Tagesausflug und einer Reise nach Ostende mag sie nicht mehr verreisen: „Sie vermißte Jules‘ Rechthaberei und auch seine Ruhe. Auf einmal wünschte sie sich sehr, zu Hause zu sein. Wo sich sein Schatten in allen Ecken der Zimmer eingenistet hatte.“ – Auch wenn viele Menschen ihrer Umgebung der Meinung sind:“ Du schließt dich viel zu sehr ein. Das Leben ist zu kurz, zu kurz, um wie ein Trauerkloß in den eigenen vier Wänden zu hocken.“ Doch genau dort fühlt sie sich am wohlsten, macht in ihren Träumen Reisen, in denen sie Herrn Jules begegnet.
Es ist ein „nettes“ Buch mit einigen „netten“ Sätzen, aber m.E. kein „Muss“ wie „Ein Tag mit Herrn Jules“.

Diane Broeckhoven, Eine Reise mit Alice, München 2007, 92 S., ISBN 978 3 406 55613 5, 12,90 €

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