Wenn du nicht machst, was ich will ….

Wenn du nicht machst, was ich will ….

Unter dem Titel „Wenn du nicht machst, was ich will, passiert was“ beschäftigt sich die heutige Sendung „Lebenszeichen“ mit Erpressung in seiner ganzen Bandbreite. Es geht um Täter und Opfer, die meist klar zuzuordnen sind.

Im Bereich der emotionalen Erpressung ist das oft nicht ganz so eindeutig. Sie bleibt – zumindest in den Anfängen – im Dunkeln, ist als solche nicht unbedingt erkennbar, hinterlässt allerdings bei dem Erpressten im Läufe der Zeit immer häufiger das Gefühl, etwas zu tun, was man eigentlich nicht will, zu dem man sich aber moralisch verpflichtet fühlt, weil es dem anderen sonst nicht gut geht, er sogar krank wird oder im schlimmsten Fall droht, Selbstmord zu begehen.
Der scheinbare Täter nutzt und braucht die emotionale Erpressung als Kompensation, weil er nicht mit seriösen Mitteln für sich eintreten kann. Er ist offensichtlich ebenfalls eine Art Opfer.

Was braucht’s, um aus solch einem Verhältnis herauszukommen?

Mut, Ich-Stärke und die Kraft auszuhalten, was passiert, wenn man Nein sagt, um Ja zu sich selbst zu sagen. Der Täter wird sein Verhalten nicht so schnell verändern können oder wollen, weil er bis dahin ja das bekommen hat, was er wollte, wenn auch nicht freiwillig und gern gegeben, sondern eben erpresst.
Dieser Aspekt von Erpressung kommt m.E. zu kurz, er wäre eine eigene Sendung wert.
Die Sendung wird – wie immer – heute Abend im WDR 5 wiederholt.

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