Ferdinand von Schirach, Der Fall Collini

Ferdinand von Schirach, Der Fall Collini

Unter dem Vorwand, für die Zeitung ‚Corriere della Sera‘ ein Interview mit ihm machen zu wollen, verschafft sich Collini Zutrtitt zum Zimmer 400, der „Brandenburg Suite“, tötet Hans Meyer mit mehreren Schüssen und zertritt ihm mit dem Absatz anschließend noch das Gesicht. Dann setzt er sich in die Lobby des Hotels. „Collini wartete auf seine Festnahme. Er hatte sein ganzes Leben gewartet, er war immer stumm geblieben.“

Leinen, der erst seit zweiundvierzig Tagen Rechtsantwalt ist und an dem Tag Notdienst hat, bekommt den Fall als Pflichtverteidiger. Er fühlt sich zunächst ziemlich überfordert, da sein Mandant auch ihm gegenüber schweigt, die Gegenseite Mattinger, einen der besten Anwälte, als Anwalt der Nebenklage aufbietet und Leinen als Kind im Haus des Ermordeten, Leiter der Meyer-Werke 1886, ein und aus gegangen ist.

Doch Leinen behält den Fall und beginnt zu recherchieren, um – ohne die Unterstützung seines immer noch schweigenden Mandanten – das Tatmotiv herauszufinden. „Es ändert zwar nichts daran, dass Colini getötet hat. Aber … es kann ein großer Unterschied sein, ob seine Tat willkürlich war oder ob sie nachvollziehbar ist.“Und er findet das Tatmotiv – vielen Widerstände zum Trotz – heraus.

Der „Fall Collini“ ist in einer einfachen, klaren Sprache erzählt, weis eine zunehmenden Dynamik und Spannung auf und bietet viel Anlass zum Nachdenken über Schuld, Strafe, Gerechtigkeit und den Umgang damit in Form von Gesetzen. Lesenswert!

Ferdinand von Schirach, Der Fall Collini, 4. Aufl. München 2013, 193 S. plus Anhang, ISBN 978-3-492-30146-6

4 Gedanken zu „Ferdinand von Schirach, Der Fall Collini

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert