Val McDermid, Schlussblende

Val McDermid, Schlussblende

Auch im neuen Fall ermitteln Carol Jordan und Tony Hill zeitweilig gemeinsam, argwöhnisch von ihren Kollegen beäugt, u.a. weil die beiden sich offensichtlich gut verstehen.

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Tony Hill leitet eine Ausbildungsgruppe für zukünftige Profiler. Shaz Brown, die engagierteste und ehrgeizigste dieser Gruppe, glaubt bei ihren „Hausaufgaben“ eine heißen Spur gefunden zu haben und einem Serienkiller auf der Spur zu sein.
Das Problem ist nur, dass sie einen berühmten TV- Star verdächtigt und es bis dahin noch keine Leiche gibt, nur mehrere vermisste Mädchen, die gewisse Ähnlichkeiten aufweisen und unter ähnlichen Umständen verschwunden sind.

Keiner glaubt ihr, im Gegenteil. Sie wird von allen ausgelacht, ermittelt heimlich weiter und erscheint nach einem Wochenende nicht zum Dienst. Ihre Kollegen finden sie in ihrer Wochnung, bestialisch ermordet. Ihre Ermordung ist deutliche Warnung des Mörders an die Ermittler. Carol Jordan und Tony Hill sind sich da sicher, müssen aber ihre Erkenntisse heimlich zusammentragen, da Tony und seine Ausbildungsgruppe von den Ermittlern verdächtigt und suspendiert werden.Die glauben nämlich, keine Profiler zu benötigen, um Shaz Mörder zu finden.

Ihre Ermittlungsarbeiten sind geprägt von Voruteilen aller Art, zu der auch Vorteile gegenüber Frauen bei der Polizei gehören, was einer Beamtin zum Verhängnis wird.

Auch dieser Kriminalroman hat mehrere Handlungsstränge, die im Wechsel mit der Innenansicht der Verdächtigen erzählt werden. So ist Carol hinter einem Brandstifter her, von dem sie – im Gegensatz zu ihren Untergebenen – überzeugt ist, dass es sich um einen Serientäter handelt. Verständnis und Unterstützung findet sie nur bei Tony Hill. Obwohl der Leser weiß, wer Shaz Mörder ist, wer die verschwundenen Mädchen auf dem Gewissen hat, ja sogar, wie sie ums Leben gekommen sind, ist der Roman äußerst spannend, da die Polizei dem Mörder immer mindest einen Schritt „hinterherhinkt“.

Zudem ist erst seit kurzem ein Mädchen verschwunden und es besteht noch eine vage Möglichkeit, sie lebend zu finden. Fraglich bei den laschen Ermittlungsmethoden der Kriminalpolizei.

Der Autorin ist erneut ein spannender Krimi gelungen, wieder einer, der für zu zart besaitete Menschen mit viel eigener Phantasie eine ziemliche Herausforderung ist.

Val McDermid, Schlussblende. Ein Fall für Carol Jordan und Tony Hill, a.d. Engl.v. Klaus Fröba, München 2008, 475 S., ISBN 978-3-426-50248-8

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