Jorgos Canacakis, Die Welt ist voll von halben Enten

Jorgos Canacakis, Die Welt ist voll von halben Enten

Dr. Jorgos Canacakis hat nach eigenen Angaben mit 50 Jahren als Opernsänger begonnen, Psychologie zu studieren. Er hat promoviert und sich als Trauerforscher und -berater einen Namen gemacht.
Auf einer Veranstaltung, auf der er sein neues Buch “ Die Welt ist voll von halben Enten“ in einem Workshop vorgestellt hat, gab es denn einen oder anderen Satz, der sich wie ein „Widerhaken“ festgsetzt hat:

– Die Welt ist eine Bühne, auf der wir sehr oft die falsche Rolle spielen, weil andere es so woll(t)en oder wir für andere diese Rolle gespielt haben. Entscheidend ist: Wir spielen oft Rollen, aber wir sind dabei nicht wirklich wir selbst.

– Menschen, vor allem Jugendliche, wollen „cool“ sein. Doch vor lauter „Coolness“ sind ihre Gefühle erkaltet, sie fühlen einfach nichts mehr. „Cool sein ist in.“ – eine lebensbedrohliche Situation, die nicht nur die Jugendlichen mit dieser Einstellung gefährden, sondern auch alle, die mit ihnen zu tun haben.

– Canacakis geht davon aus, dass es allemal wichtiger sei „lebendig traurig zu sein“, sich das Gefühl von Trauer, vergangener, gegenwärtiger und zukünftiger, zu leisten, um nicht ein „Gefühl-Sparschwein-Dasein“ führen zu müssen.

– Statt von Eltern oder später vom Partner oder einer einem sonst nahe stehenden Person die Erlösung, das Glück zu erhoffen oder einzufordern, sei es allemal sinnvoller, Liebe und Fürsorge für sich selbst zu finden. Das aber sei etwas, was in der westlichen Zivilisation kaum jemand lerne. Doch nur wer selbst für sich selbst sorgen, sich selbst lieben könne, sei in der Lage, auch anderen Gutes zu tun, sie zu lieben.

Aber: Haben wir das nicht alle schon x- mal gehört? Weshalb ist es so schwierig, es zu leben und nicht nur zu fordern und zu denken?
In seinem neuen (Bilder-)Buch versucht er, Menschen von 5-99 Jahren die Möglichkeit aufzuzeigen, lebendig mit lebensverändernden Ereignissen umzugehen und sie zu erleben (nicht nur zu erkennen!), so dass man selbst im Verlust und in der Trauer darüber noch etwas gewinnen kann, es sei denn, man spiele weiter den „cool man“.

Dr. Jorgos Canacakis, Die Welt ist voll von halben Enten, 336 S. ISBN – 10: 3952320005

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