Lebst du schon oder korrigierst du noch?

Lebst du schon oder korrigierst du noch?

Korrekturen, Korrekturen, Korrekturen, Implementationsveranstaltung(en), ein pädagogischer Tag, der vorbereitet sein will, Vertretungsstunden, Fachkonferenzen, Elternsprechtag und wieder Korrekturen, Korrekturen.

Wann eigentlich soll ich meinen Unterricht vorbereiten, für den ich dann trotz großer Klassen auch noch Binnendifferenzierungen vornehme, denn ich fördere meine Schüler ja individuell, führe anschließend Evaluationen durch, halte sie schriftlich fest, damit ich das auch nachweisen kann, und korrigiere, korrigiere. Doch nach wie vor hat der Tag nur 24 Stunden. Ein bisschen Schlafen, Essen, ein wenig Freitzeit muss dann ja auch noch sein. Aber, es gibt ja bald schon wieder Ferien, um die ich so beneidet werde und was mache ich dann? Korrigieren, Lektüren lesen und Unterrichtskonzepte ausarbeiten. Da sind zwei Wochen schnell herum – Langeweile kommt nicht auf, allerdings auch wenig Muße. Lehrerdasein – ein Traumjob, um den sich alle reißen – von wegen! Lehrermangel sei vorprogrammiert, vor allem in der Sek.I, in die laut einer Radiosendung, die ich in der letzten Woche gehört habe, kaum noch jemand will. Vielleicht gibt’s dann irgendwann einmal wieder  „Mikätzchen“ – denn so schwer ist Unterrichten dann ja doch nicht, kennt doch jeder, kann doch jeder, schließlich waren wir doch alle mal in der Schule.

5 Gedanken zu „Lebst du schon oder korrigierst du noch?

  1. ne, beneiden sollte uns keiner drum!!
    und wenn gelernte krankenschwestern nach einer stunde französisch (nur beaufsichtigen) in einer 7. klasse danach heulend im lehrerzimmer zusammenbrechen, na, wo führt das hin?
    bei uns ist es so, dass die frischen, wohlausgebildeten junglehrer nicht mehr eingestellt werden, stattdessen dürfen die schulen leute einkaufen, die keine ahnung vom unterrichten haben, als lückenbüßer krankenvertretung machen, auf abruf bereitstehen müssen, sehr wenig verdienen….tja, was soll man da noch sagen…???
    Lu

  2. Korrekturgegenstände sind wieklich schwer! Vor allem, weil das Korrigieren so langweilig ist und man selbst davon nur wenig hat. Interessant sind andere Blickwinkel von SchülerInnen, ernstgemeinte Diskussionen o.ä. Inzwischen arbeiten SchülerInnen nur mehr für die Note, und es entsteht ein Klima der Korrekturen,Korrekturen ,Korrekturen. Lehrerinnen sollten so gut es geht gegensteuern und keinesfalls das Feld anderen (Berufsgruppen) überlassen.
    Aus einer Wiener Schule in die deutsche Schule: „wish you luck!“

  3. Das stimmt alles – und es wird sich nichts ändern. Unser verhaltenes Murren will keiner hören, und so machen wir – angekettet an unserer Galeere – unermüdlich weiter.
    Bei mir sind es inzwischen 30 Jahre (Deutsch / Englisch): ein (korrektur)erfülltes Leben! Soviel vertane Zeit!

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