Daniel Glattauer, Gut gegen Nordwind

Daniel Glattauer, Gut gegen Nordwind

„Gut gegen Nordwind“ ist ein amüsanter, leicht zu lesender, mit Sprachwitz gewürzter Briefroman – wobei die Briefe Emails sind – entstanden durch eine von Emmi Rother falsch adressierte Abo-Kündigung für eine Zeitschrift, die nicht bei dem entsprechenden Verlag, sondern bei Leo Leike landet. Leo ist zunächst sichtlich genervt, dass er immer wieder diese Abo-Irrläufer zu lesen hat. Doch schnell entwickelt sich zwischen Emmi und Leo ein ungewöhnlicher Briefwechsel – eine Beziehung mit Tiefgang. Und immer wieder steht die Frage im Raum, soll(t)en sie sich treffen oder lieber nicht?
„Leo, seien wir doch ehrlich: Ich bin für Sie ein Fantasiebild, real daran sind nur ein paar Buchstaben, die von Ihnen sprachpsychologisch ind einen klangvollen Zusammenhang gebracht werden können. Ich bin für Sie wie Telefonsex, nur halt ohne -Sex und ohne Telefon. Also: Computersex nur ohne Sex und ohne Bilder zum Herunterladen. Und Sie sind für mich reine Spielerei, eine Flirt-Wiederauffrischungsagentur.“  Sie wählen eine Zwischenlösung und „treffen“ sich in einem Cafe zu einer bestimmten Zeit, ohne sich erkennen zu geben. Danach haben sie sich viel zu erzählen bzw. viel zu (ver-)raten.
Mehr verrate ich allerdings jetzt nicht. Ich hoffe, ich habe Appetit auf’s Lesen gemacht – ein Roman für lange Zugfahrten, zwischen Saunagängen, demnächst, wenn’s wärmer wird im Garten, am Strand oder einfach für Zwischendurch, wenn man Lust hat auf etwas Humorvolles.

Daniel Glattauer, Gut gegen Nordwind, Roman, München 2008, 223 S., ISBN 978-3-442-46586-6

2 Gedanken zu „Daniel Glattauer, Gut gegen Nordwind

  1. hab ich auch so gern gelesen…
    und in der sendung frau-tv am vergangenen mittwoch hat christine westermann den nachfolgeroman von glattauer vorgestellt. irgendwas mit sieben wellen, glaub ich. inhaltlich schließt der an den „nordwind“ an. chr. w. hat beide bücher sehr empfohlen…
    gruß

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