Hesse, kein Autor der Eltern!

Hesse, kein Autor der Eltern!

Hesses „Siddhartha“ habe ich als Studentin verschlungen, tagsüber angefangen und gelesen bis zum Schluss.
„Narziss und Goldmund“ folgten, „Unterm Rad“ im Untericht besprochen – für einige Schüler eine Art Erweckungserlebnis. „Das Glasperlenspiel“ fehlt mir noch in meiner Sammlung.
Werde gleich mal nachsehen, ob es nicht schon lange im Bücherregal auf mich wartet. Dann ist es reif oder ich für das Buch!
Vielleicht muss der obige Satz aus einer Sendung über Hesse modifiziert werden: Hesse, kein Autor für heutige Kids.
Doch: Lange schon Mutter, hat zumindest ein Sohn Hesse gelesen.
Vielleicht ist Hesse eher alterslos bzw. für Suchende, die es in allen Alterstufen gibt.

7 Gedanken zu „Hesse, kein Autor der Eltern!

  1. Mein Vater schrieb mir vor einigen Jahren in einem (Antwort)Brief: Früher las ich auch viel Hesse, heute versuche ich meine eigenen Worte zu finden…
    Ich habe Hesse erst hier in Frankreich entdeckt, begonnen mit Knulp. Und er hat mir meine Muttersprache, mit der ich damals gebrochen hatte, wieder nahegebracht und einen Blick auf ein Land, das ich so noch nicht betrachtet hatte.
    Deshalb denke ich auch:
    „Vielleicht ist Hesse eher alterslos bzw. für Suchende, die es in allen Alterstufen gibt.“
    Herzlihe Grüsse.
    bea

  2. Manchmal ist es mir, als wäre das hier eine Art Literatursalon mit echten Gemütswohlfühlecken…und das gefällt mir sehr! In der Schule lasen wir nichts von ihm, unsere Lehrer putzten seine Sachen leicht nach Unten, darauf hin wurde er erst recht interessant- und der Steppenwolf meine erste Lektüre. Das traf auf meine suchende Heiderösleinseele wie die Faust aufs Auge…Nach dem Besuch des Klosters Maulbronn folgten die anderen Bücher…
    Gruß von Sonja

  3. Ein Literatursalon mit Wohlfühlcharakter in den Ecken – gefällt mit, offen für jeden, der hereinschauen mag , mit eigenen Worten oder bedenkenswerten Zitaten etc. im Gepäck!

  4. “Vielleicht ist Hesse eher alterslos bzw. für Suchende, die es in allen Alterstufen gibt.”

    Schön getroffen, mona lisa.

    Siddhartha war mein zweites Hörbuch, das mal keine Fachliteratur war. 55 Jahre wurde ich da. Es war auf jeden Fall das Buch, das mich zu den Büchern gebracht hat. Sehr wenige konnten mich danach noch einmal so tief berühren. Amon Oz hat es danach noch mal geschafft.

    Anfangs konnte ich das nicht richtig einordnen, warum mich das so spät erreicht hat. Heute denke ich, alles hat seine Zeit. Und so ist es: In jeder Alterstufe gibt es Suchende, immer neues zu entdecken.

  5. „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“
    Eine Erzählung aus der Gründungszeit des Staates Israel.

    „Stufen“ – ja, mona lisa, es ist wunderschön. Wenn ich hin und wieder mal des Karrens ziehen müde bin, schöpfe ich sehr viel Kraft daraus.

    Es ist so, wie du es schon geschrieben hast:
    „Ein Gedicht, das ich in fast allen Lebenslagen tröstlich, ansprechend und gleichzeitig ermutigend finde“

    Dem gibt es nichts hinzuzufügen :)

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