Brigitte Binas, Wenn das Herz blutet und die Seele weint

Brigitte Binas, Wenn das Herz blutet und die Seele weint

Dieses „Tagebuch einer Mutter“ beginnt an dem Tag, an dem Brigitte Binas Seele „Höllenqualen“ erleidet, weil nämlich ihre Tochter Kerstin beim Aufspringen auf einen Zug verunglückt und ein paar Tage darauf an ihren Verletzungen stirbt.

Kerstin ist das einzige Kind und Lebensinhalt von Brigitte Binas, die nach dem Tod ihrer Tochter nicht weiß, wie sie weiterleben soll, und in tiefe Depressionen fällt.
Der Weg aus ihrer persönlichen Hölle ist ein sehr, sehr langer und beginnt mit dem Aufschreiben dessen, was Brigitte Binas im Innen und im Außen beschäftigt und ihr Angst macht. Manchmal scheint sie keine Fort-Schritte, sondern nur Rück-Schritte zu machen.

Immer wieder entkommt sie in der Natur ihrer persönlichen Hölle. Sie scheint ihre Kraftquelle zu sein. Entsprechend ausführlich fallen dann auch die Darstellungen ihrer Spaziergänge, der Jahreszeiten, ihrer Gartenarbeiten etc. aus. Ihre Seelenqualen dagegen scheinen nicht wirklich darstellbar zu sein. Wie sollten sie auch?
Bei Menschen findet wie wenig Verständnis. Ihre Ehe zerbricht und nur bei ihrer Mutter fühlt sie sich aufgehoben, doch die wohnt weit weg.

Nach über zwanzig Jahren (!!) beendet sie das Tagebuch mit dem Fazit: „Der Tod meines Kindes, … der damit verbundene kräftezehrende Kampf gegen drohende Depressionen, gegen Lebensverneinung und das Ringen um neue Lebensfreude hat mich zu einer Gefühlstiefe geführt, die ich mir selbst nie zugetraut hätte, die ich ohne diese leidvolle Lebenserfahrung nie erreicht hätte.“

Diese Transformation ihrer Erfahrungen bringen ihr die verloren geglaubten Gefühle von Liebe, Glück und Freude zurück und ermöglichen ihr ein neues sinnvolles, eigenes Leben.

Brigitte Binas, Wenn das Herz blutet und die Seele weint, Tagebuch einer Mutter. Berlin 2006, 287 S., ISBN 978-3-8280-2387-1

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