Jonas Jonasson, Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

Jonas Jonasson, Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

Allan Karlsson kann aus Ziegenmilch Schnaps brauen, kennt sich leidlich mit Sprengstoffen aus, lebt mittlerweile im Altenheim und soll in einer knappen Stunde gefeiert werden. Denn Montag, 2. Mai 2005, wird er 100 Jahre alt.

„Nur die Hauptperson hatte nicht vor, zu dieser Feier aufzutauchen.“

Allan steigt in Pantoffeln aus dem Erdgeschossfenster seines Zimmers und verschwindet, eine Stunde vor seiner Geburtstagsfeier. Am Bahnhof soll er auf einen Koffer aufpassen, weil der Mann, dem der Koffer gehört, mit Koffer nicht in den Toilettenraum passt. Mit dem Hinweis, er solle sich beeilen, sein Bus fahre in ein paar Minuten ab, erklärt sich Allan bereit, auf den Koffer aufzupassen.

Der Bus kommt und Allan steigt ein – mit Koffer, in dem sich – wie er später herausfindet – 50 Millionen Kronen befinden.

Es beginnt eine abenteuerliche Suche, an der sich nicht nur das Personal des Altersheimes und die schwedische Polizei beteiligen, sondern auch die Mafia, die auf jeden Fall ihren Koffer mit dem Geld wiederhaben will.  Allan begegnet einigen Menschen, die sich ihm anschließen und denen er nach und nach seine lange irrwitzige Lebengeschichte erzählt, die geprägt war von den politischen Ereignissen der letzten hundert Jahre, obwohl Allan immer wieder beteuert, ein unpolitischer Mensch zu sein.

Der Roman steht in der Tradition der Schelmenromane, ist witzig geschrieben, zeugt von Erzählideen en masse, ist mir aber auf Dauer dennoch zu langatmig und zäh, weil vieles dann doch vorhersehbar ist. Als Film mit normaler Spieldauer sicher ein höchst amüsantes Erlebnis, mir persönlich als Lesevergnügen zu langeweilend.

Jonas Jonasson, Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand, a.d.Schwedischen v. Wibke Kuhn, München 2011, 413 S., ISBN 978-3-570-58501-6

2 Gedanken zu „Jonas Jonasson, Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

  1. Das Buch war sehr unterhaltsam, aber ehrlich – die letzten 50 Seiten waren zuviel, die hätte sich der Autor sparen können. Da hatte ich das Gefühl, er wollte unter höchster Willensanstrengung Seite um Seite füllen, nur um des Umfangs willen.

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