Lass die Seele sich erheben

Lass die Seele sich erheben

„Lass die Seele sich erheben
Frei zu Gott im ew’gen Leben,
Wann mein sterbend Auge bricht.“

(Rossini, Stabat Mater)

Während dieser Worte brach ein älterer Herr im Konzerthaus Dortmund zusammen und musste rausgetragen werden. Ohne sich umzudrehen, bemerkte der Dirigent Andrés Orozco-Estrada, dass etwas Außer-Ordentliches passierte und unterbrach die Aufführung.
Nachdem sich die Türen wieder geschlossen hatten, sang der Chor:

„Amen. In Ewigkeit. Amen“

Die Tür blieb geschlossen, obschon immer wieder Menschen versuchten, diesen Ausgang zu benutzen.

Wenn Rossinis Stabat Mater das Letzte wäre, was ich zu hören bekäme, wäre es für mich das, was man landläufig als „schönen Tod“ bezeichnet.

Dem älteren Herrn und seiner Familie wünsche ich, dass es nur ein vorübergehender Schwächeanfall war.

6 Gedanken zu „Lass die Seele sich erheben

  1. Das ist das ins Leben einbrechende wahre Leben…und diese Tür, wieso konnten Menschen nicht raus? Es hätte mich empört, eingesperrt zu sein, wenn auch bei noch so wunderbaren Klängen…

  2. Sie waren nicht eingesperrt, sie konnten nur durch diese eine Tür nicht hinaus. Ich gehe davon aus, dass sich hinter dieser Tür Ärzte um den Mann gekümmert haben. Da kann man doch nicht alle dran vorbeilaufen und gaffen lassen.
    Es gab noch genug andere Türen, man musste dann nur ein paar Schritte weiter gehen.

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