Konstantin Wecker, Wut und Zärtlichkeit

Konstantin Wecker, Wut und Zärtlichkeit

„Jeder Augenblick ist ewig wenn du ihn zu nehmen weißt. Ist ein Vers der unaufhörlich Leben, Welt und Dasein preist. Alles wendet sich und endet und verliert sich in der Zeit. Nur der Augenblick ist immer. Gib dich hin und sei bereit! Wenn du stirbst, stirbt nur dein Werden. Gönn ihm keinen Blick zurück. In der Zeit muss alles sterben aber nichts im Augenblick.“

Das war – nach zahlreichen Zugaben – sein „Abschiedsgedicht“ heute Abend im Schauspielhaus Bochum, nach einer wunderbaren, berührenden, nachdenklich und Mut machenden Vorstellung, in der man den „alten“, gleichzeitig veränderten Konstantin Wecker erleben konnte, begleitet von Nils Tuxen, Tim Neuhaus und Jo Barnikel, ein wunderbares Team, dem man die Freude am gemeinsamen Musizieren nicht nur ansehen, sondern mit ihnen auch erleben, hören konnte.

Lieder, die einem unter die Haut gehen, nachdenklich machen, einen dazu bringen, seinen Träumen, Visionen machzuspüren, die eigene Position, die eigenen Standpunkte zu überdenken und zu überprüfen, ob man auch danach lebt.

Das Fazit muss jeder für sich selbst ziehen!

Ich bin sehr dankbar für diesen wunderbaren Abend, den ich in Begleitung einer außer-gewöhnlichen Frau verbringen konnte, in Räumlichkeiten, die Erinnerungen an mein Studentenpremierenabo zur Zeit von Zadek und Claus Peymann wachgerufen und die Begegnung mit einem ehemaligen Kollegen möglich gemacht hat, mit dem ich vor ewigen Zeiten interessante Abende verbracht habe.

5 Gedanken zu „Konstantin Wecker, Wut und Zärtlichkeit

  1. oja wer das so zu erleben weiss
    jeder augenblick ist ewigkeit
    ist mitten im leben
    jetzt
    ganz
    danke für den text
    ich muss auch mal wieder ausschau halten nach diesem konstantin

    lebe grüsse aus der nacht in die deine
    rosadora

  2. Ja, rosadora, ich finde, es lohnt sich auf jeden Fall, wie auch immer die Beurteilung des Abends bzw. der eigenen Person aufällt; wenn man auf- geweckt ist, kommt man/ frau zu einer Einicht, einem Ergebnis!!

  3. …wahrscheinlich trug er die bunte Holzperlenkette…wie vor paar Jahren, als er hier in der Nähe im Kulturweingut war, im Sommerabend sang und herumlief im Publikum…oder als er in Mainz auf der Zitadelle mit Hannes Wader auftrat, immer diese Mischung aus praller Lebensfreude und blitzender Kritik, offene gesungene, mitunter geflüsterte oder gebrüllte Worte…echt gut.
    Und Deine persönlichen Erlebnisse zeigen, dass es immer gut ist, hinaus in die Welt zu gehen…

  4. Die bunte Holzperlenkette habe ich nicht gesehen ;),
    doch der Abend hat mich animiert, die Liebesgedichte Brechts wieder mal zu lesen.
    „pralle Lebensfreude und blitzende Kritik“ erfasst es gut, mal gemischt mit Humor, Ironie, Verballhornung ….

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