offene Hose im Konzerthaus!

offene Hose im Konzerthaus!

Ich sitze im Konzerthaus Dortmund, neben einem – mir sympathischen – älteren Paar. Beide schwarz, aber flott gekleidet, er mit Schirmmütze, sie mit schwarzen Jeans und einem Gürtel mit auffallender Gürtelschließe. Darunter: offene Hose!!

Was tun bzw. sagen?
oder:
Nichts tun bzw. nichts sagen?

Ich tippe ihr vorsichtig auf die Schulter und sage (einfach):
„Mit geschlossenem Reißverschluss wirkt die Gürtelschnalle noch viel besser.“

Sie errötet zart, schließt den Reißverschluss und wir kommen ins Gespräch. Und ich erfahre eine Menge:
Sie ist sehr agil, sie ernähren sich streng nach Dr. Bruker …

Sie will nicht krank werden, sondern mit gesunder Ernährung dafür sorgen, dass alle Organe gesund bleiben und beim Sterben nur das Herz aufhört zu schlagen. Dafür ist sie emsig. Backt Brot …

Sie wirkt nicht fanatisch, sondern energisch, lebendig, ziemlich klar und jung für ihr Alter (hat sie mir dann auch verraten).

Fast schade, dass das Konzert anfängt. Ich hätte gern mehr von ihr erfahren …

Erinnerungen an Ernährungsgewohnheiten in früheren Jahren kommen hoch, in denen ich als „Körnerfresserin“, als pingelige „Alte“ – dabei war ich jung, zumindest viel jünger als die Nicht-Körner-Fresser – tituliert wurde.

Ich bekenne mich nicht (mehr) als Körnerfresserin, ich „fresse“ sie einfach. Und es tut mir immer noch gut.

4 Gedanken zu „offene Hose im Konzerthaus!

  1. Solch unerwartete Begegnungen sind oft besonders spannend und nachhaltig!

    Lass es dir gut gehen mit Konzerten, Körnern und Treppensteigen. :-)

    Herzlichen Sonntagmorgengruss,
    Brigitte

  2. „Ich bekenne mich nicht (mehr) als Körnerfresserin, ich “fresse” sie einfach. Und es tut mir immer noch gut.“

    Göttlich! Wunderbar! Du hast damit meinen Tag versüßt (verkörnert), danke für das Schmunzeln.

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