Der Wind und die Rose
Kleine blasse Rose!
Der Wind, von Luv, der lose,
der dich zerwühlte,
als wär dein Blatt
das Kleid von einer Hafenfrau –
er kam so wild und kam so grau!
Vielleicht auch fühlte
er sich für Sekunden matt
und wollt in deinen dunklen Falten
den Atem sanft verhalten.
Da hat dein Duft ihn so betört,
berauscht,
daß er sich bäumt und bauscht
und dich vor Lust zerstört,
daß er sich noch mit deinem Kusse bläht,
wenn er am bangen Gras vorüberweht.
(Wolfgang Borchert, gest. 20.11.1947)
2 Gedanken zu „Der Wind und die Rose“
Dieses wunderbare Gedicht von Borchert kannte ich nicht bisher.
Und das Rosenbild dazu könnte nicht passender sein.
Danke für beides und liebe Mittwochsgrüsse,
Brigitte
Es freut mich, wenn du ab und an hier etwas findest, was du noch nicht kennst.
Danke für deine positive Rückmeldung. Hoffe du hattest einen ebenso sonnigen Tag wie wir hier.