Thømas Engström, West of Liberty

Thømas Engström, West of Liberty

West of Liberty ist der erste Band mit Ludwig Licht, einem ehemaligen Doppelagenten, der sowohl für die Stasi als auch für die CIA gearbeitet hat. Nach dem Fall der Mauer, den seine Ehe nicht überlebt hat, versucht er sich als Gastronom mit einer Kneipe in Berlin-Kreuzberg, allerdings nicht sehr erfolgreich. Er ist eher sein bester Gast als ein erfolgreicher Geschäftsmann. Regelmäßig gerät er daher in Geldnot, leiht sich Geld von zwielichtigen Gestalten und nimmt deshalb immer wieder Aufträge der CIA an, um seine Schulden zu begleichen.

Dieses mal soll er Faye Morris, eine amerikanische Anwältin, bewachen, die für die Whistleblower-Organisation Hydraleaks arbeitet, dessen Gründer Lucien Gell untergetaucht und überall auf der Welt gesucht wird. Warum er sie bewachen soll, wird ihm nicht gesagt, bringt sie zunächst in seiner eigenen Wohnung unter und wird auf dem Weg zu einer anderen Unterkunft nicht nur heimlich von der CIA geortet, sondern auch von einem Auto verfolgt. Es kommt zu einer tödlichen Begegnung, die Licht weitere Schwierigkeiten mit einem seiner Geldleiher beschert, um die er sich kümmern muss.

Licht ist ein einsam Getriebener, nahezu ohne soziale Kontakte, dennoch mit Herz, der versucht, den Überblick über sein Leben und damit im Griff zu behalten. Schwierig angesichts der Situationen, in die er gerät, da die CIA Leute sich untereinander ebenfalls nicht „grün“ sind, er auch da zwischen die Fronten gerät und mühsam versucht, den Durchblick zu behalten. Nicht einfach, da sich immer wieder neue Situationen ergeben, die seine Flexibilität und Erfahrungen herausfordern. Doch wie ein „Stehaufmännchen“ findet er – auch dank seiner langjährigen Erfahrungen – immer wieder einen Ausweg.

Die politische Brisanz der Whistleblower-Organisation wird nicht explizit thematisiert, eher scheint es „nur“ um eine Liste mit brisanten Informationen bzw. Namen zu gehen, an denen diverse Leute aus unterschiedlichen Gründen interessiert sind. Es hat den Anschein, als ginge es in erster Linie um Menschen, die aus sehr eigennützigen Motiven heraus handeln, so als seien Diplomatie und Geheimorganisationen nichts weiter als eine Art von „Selbstbedienungsläden“ zur Befriedigung rein egoistischer Interessen – aber vielleicht ist das ja auch genau so.

Dieser Thriller ist mit Wotan Wilke Möhrig als Ludwig Licht und mit Lars Eidinger als Lucien Gell verfilmt und als Mehrteiler im ZDF ausgestrahlt worden.

Thømas Engström, West of Liberty. Ein Luwig-Licht-Thriller. A.d. Schwedischen v. Lotta Rüeggeru. Holger Wolandt, C. Bertelsmann, München 2013, 317 S., ISBN 978-3-570-10301-2

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