Werden und Vergehen
Ab und an schaue ich in Gartenmagazine, um mir Anregungen zu holen. Die dort abgebildeten Fotos z.B. von verblühten Hortensien im Winter – raureifbestäubt – sind wunderbar anzusehen. Meine dagegen bieten – zumindest auf den ersten Blick – einen erbärmlichen, Mitleid erregenden Anblick:
Doch schaut man dann ein wenig genauer hin, so erkennt man morbide Schönheit als Ergebnis eines Transformationsprozesses und aufkeimendes neues Leben in Form von – vielleicht etwas voreiligen – Knospen, die sicher dem nächsten stärkeren Frost zum Opfer fallen.
Sie lassen mich dennoch an ein sehr hoffnungsvolles Minigedicht Hilde Domins denken:
„Es knospt unter den Blättern. Das nennen sie Herbst.“
So nah liegen Leben und Tod/Sterben beieinander. Für viele unverständlich, nicht oder kaum nachvollziehbar, wie mir der schon lange zurückliegende Vorwurf einer Kollegin deutlich gemacht hat, die mir Pietätlosigkeit vorgeworfen hat, weil die Geburtsanzeige meines ersten 1982 geborenen Sohnes auf der gleichen Seite erschienen war wie die Todesanzeige eines Kindes – in welchem Alter, das weiß ich nicht mehr.
4 Gedanken zu „Werden und Vergehen“
Oh ja, Leben und Tod gehören untrennbar zusammen.
Deine Hortensien zeigen dieses Zusammenspiel beispielhaft auf: wunderbar!
Lieben Gruss ins hier trübe Heute,
Brigitte
Wie auf den Bildern schien hier heute die Sonne
und brachte alles deutlich an den Tag.
Liebe Grüße
nein, nicht erbärmlich! ich finde sie nahezu elegant wie sie da stehen in ihren schwingenden gewändern!
Oder majestätisch in ihrer Aufrechthaltung :)
LG