Irving D. Yalom, Die rote Couch

Irving D. Yalom, Die rote Couch

Nach der Lektüre der beiden Romane „Und Nietzsche weinte“ und „Die Schopenhauerkur“ habe ich „Die rote Couch“ in meinem Bücherregal gefunden.
Der Originaltitel „Lying on the couch“ passt viel, viel besser, denn es wird auf der Couch liegend viel gelogen mit zum Teil verheerenden Folgen für Klienten und Therapeuten.
Es geht um Ausschlüsse aus der Standesorganisation, da ein anerkannter, eigenwilliger Therapeut sexuellen Kontakt zu seiner Klientin als letztes ihr noch helfendes Heilmittel einsetzt – erfolgreich für die Klientin.
Die Klientin eines anderen Therapeuten ist in diversen Therapien sexuell missbraucht worden und will sich nun an dem Therapeuten ihres Mannes rächen, indem sie Notizen macht, die dem Behandler sexuelle Übergriffe unterstellen, die sie als Anwältin vor Gericht ausschlachten will. Denn sie geht davon aus, dass der Therapeut ihren Mann dazu gebracht hat, sie zu verlassen, etwas das ihrer Meinung nach nur ihr zusteht und sonst niemandem.
Doch dazu kommt es nicht.
Der Roman ist unterhaltsam, gibt Einblicke in verschiedene, Therapeutenseelen und Behandlungsansätze, gleichwohl ist er nicht so exzellent wie die beiden anderen Romane, hat m.E. auch zuviele Handlungsstränge, die nur rudimentär zusammenhängen.

Irving D.Yalom, Die rote Couch, Roman, a.d. Amerikanischen von Michaela Link, 9. Auflage München 1998, 540 S., ISBN 3-442-72330-2

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