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Kategorie: Gedichte

Hoffnung

Hoffnung

Es reden und träumen die Menschen vielvon bessern künftigen Tagen;nach einem glücklichen, goldenen Zielsieht man sie rennen und jagen.Die Welt wird alt und wird wieder jung,doch der Mensch hofft immer Verbesserung. Die Hoffnung führt ihn ins Leben ein,sie umflattert den fröhlichen Knaben,den Jüngling locket ihr Zauberschein,sie wird mit dem Greis nicht begraben;denn beschließt er im Grabe den müden Lauf,noch am Grabe pflanzt er – die Hoffnung auf. Es ist kein leerer, schmeichelnder Wahn,erzeugt im Gehirne des Toren,im Herzen kündet es…

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In dieses Herbstes Stunden

In dieses Herbstes Stunden

Noch immer stehen Blumen daDes Sommers letztes GloriaZu schönem Strauß gebundenUnd dennoch brechen fern und nahDie Vögel auf nach AfrikaIn dieses Herbstes Stunden Wenn ich die Züge kommen sehEin Stück mit ihnen wandern gehSie droben und ich drunten,geschieht’s, daß ich erfüllt von Weh,Den letzten Flügel rudern seh,Bis er dem Blick entschwunden. Der Abend naht und um mich herIst das Gefäß der Lieder leer, Der Wald, in Herbstes Stunden.Und nur das Wörtlein „Wiederkehr“Steht als ein Stern und leuchtet sehr,Bis ich mich dreingefunden….

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Welke Blätter

Welke Blätter

Plötzlich hallt mein Schritt nicht mehr,sondern rauschet leise, leise,wie die tränenvolle Weise,die ich sing’, von Sehnsucht schwer.Unter meinen müden Beinen,die ich hebe wie im Traum,liegen tot und voll von WeinenBlätter von dem großen Baum. (Selma Meerbaum-Eisinger)

Es kommt der Abend

Es kommt der Abend

Es kommt der Abend und ich tauche in die Sterne,Daß ich den Weg zur Heimat im Gemüte nicht verlerneUmflorte sich auch längst mein armes Land. Es ruhen unsere Herzen liebverwandt,Gepaart in einer Schale:Weiße Mandelkerne – …..Ich weiß, du hältst wie früher meine HandVerwunschen in der Ewigkeit der Ferne…..Ach meine Seele rauschte, als dein Mund es mir gestand. (Else Lasker-Schüler)

Der Himmel so blau

Der Himmel so blau

Die Welt ist so schön und der Himmel so blau,Und die Lüfte die wehen so lind und so lau,Und die Blumen winken auf blühender Au,Und funkeln und glitzern im Morgentau,Und die Menschen jubeln, wohin ich schau, –Und doch möcht ich im Grabe liegen,Und mich an mein totes Liebchen schmiegen. (Heinrich Heine)

Abendstimmung

Abendstimmung

Glühendrot der Sonnenball will ins Meer versinken, und die Fluren überall Tau und Frieden trinken;leise wiegt die Knospe sich an dem braunen Zweige … Traumhaft kommt sie über mich, Sehnsucht tief und wunderlich, geht der Tag zur Neige. (Clara Müller-Jahnke)