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Kategorie: Gedichte

Häutungen

Häutungen

Erlebnissedie unter die Haut gehenmachen dünnhäutig Aus der Haut fahrensich häuten Oderneue Wege findenmit Verletzungen umzugehen Sie transformierendaran wachsen ohne sich gleichein dickes Fell zuzulegen. (© mona lisa)

Das letzte Hemd

Das letzte Hemd

Das letzte Hemdhat keine Taschen mehr Das, was übrig bleibtsorgt oft für Streit Vielleicht hat derder gegangen ist,zu Lebzeitennicht mehrfür Frieden und Versöhnungsorgen können (© mona lisa)

Die Welt fängt im Menschen an

Die Welt fängt im Menschen an

Mit dem Schreiten der Menschen tritt Gottes Anmut und Wandel aus allen Herzen und Toren. Lächeln, Atem und Schritt Sind mehr als des Lichtes, des Windes und der Sterne Bahn: Die Welt fängt im Menschen an. … (Zeilen aus: Franz Werfel, Lächeln, Atmen, Schreiten)

Gestein

Gestein

Gestein bist du gewesen und Gas und Dunst und Geistund die Mesonen, die zwischen den Galaxien wandern mit Lichtgeschwindigkeit –so kamst du her Geliebte … Geliebter … Du hast dich manifestiert als Bäume, als Gras, als Schmetterlinge,als Einzeller und als Chrysanthemen;doch die Augen, mit denen du mich heute Morgen anblickst,sagen mir, dass du nie gestorben bist. (Thich Nhat Hanh)

Ein Lied

Ein Lied

Hinter meinen Augen stehen Wasser,die muss ich alle weinen. Immer möcht ich auffliegen,mit den Zugvögeln fort; bunt atmen mit den Windenin der großem Luft. O ich bin traurig…das Gesicht im Mond weiß es. Drum ist viel samtne Andachtund nahender Frühmorgen um mich. Als an deinen steinernen Herzenmeine Flügel brachen, fielen die Amseln wie Trauerrosenhoch von blauen Gebüsch. Alles verhaltene Gezwitscherwill wieder jubeln, und ich möchte auffliegenmit den Zugvögeln fort. (Else Lasker-Schüler)

April

April

Was kümmert’s dich in deinen Wolken droben,Du launischer April,Ob wir dich tadeln, oder loben?Ein großer Herr tut meistens, was er will.Auch halten wir geduldig still,Und leiden, was wir leiden müssen.Gib uns zuweilen nur ein wenig Sonnenschein,Damit wir dessen uns erfreun:Dann magst du wiederum mit Schnee und Regengüssen,Mit Sturm und Blitz und Hagel dirBei Tag und Nacht die Zeit vertreiben!In unsrer kleinen Wirtschaft hierSoll dennoch gutes Wetter bleiben. (Johann Georg Jacobi)

Blüten

Blüten

Im Frühling schlief ich, ahnte nicht den Morgen.Schon ließen Vögel ihre Lieder schallen.Es rauschten Wind und Regen in der Nacht.Sind viele Blüten abgefallen? (Meng Hao Ran)

Regentage

Regentage

Dunkle Tage, wolkenübersponnen,Jeder regenschwerer noch und trüberZiehen teilnahmslos an mir vorüberSchweigend, wie verhüllte, blasse Nonnen. Und das Herz wird enger da und stilleKaum will sich ein leiser Wunsch noch regen,Langsam stirbt im steten, steten RegenJeder frohbewegte Schaffenswille. Und des Nachts kann sich kein Bild mehr spinnenIn den sonst so farbenbunten Träumen,Denn ich horche nur von allen BäumenAuf das monotone Regenrinnen … (Stefan Zweig) Mit diesem Regenschirm kann ich der aufkommenden Trübnis entgegenwirken – manchmal sogar erfolgreich ;)