Durchsuchen nach
Kategorie: Rezensionen

Terézia Mora im Gespräch mit Denis Scheck

Terézia Mora im Gespräch mit Denis Scheck

Meine Auftaktveranstaltung bei den diesjährigen Ruhrfestspielen. Vor kurzem habe ich ihren Roman „Muna oder die Hälfte des Lebens“ gelesen und war neugierig auf die Verfasserin. Das Logo der Ruhrfestspiele, zwei Sessel, einen Beistelltisch mit den für Lesungen typischen Accessoires: eine Wasserkaraffe und zwei Gläser, mehr brauchte es nicht. Man konnte einiges über Terézia Moras Grenzgänge zwischen den Sprachen Ungarisch, Burgenländisch und Deutsche für sie als Mensch und als Übersetzerin erfahren. Wie sie versucht, bei Übersetzungen so wenig wie möglich Mora,…

Weiterlesen Weiterlesen

Lucia Jay von Seldeneck, Komm tanzen!

Lucia Jay von Seldeneck, Komm tanzen!

„Und als die Nacht vorbei war, ging es weiter, natürlich ging es weiter, irgendwie.“ So beginnt der Roman, der mit folgenden Sätzen endet:„Ich atme und betrete die Wohnung. Es wird gut, wir werden einen Weg finden, für jede von uns, zusammen. Es ist nicht zu spät.“ Dazwischen liegt eine einzige Nacht – von 18:30 bis „zum Ende der Nacht“, bis Sonnenaufgang des nächsten Tages – mit Ereignissen, die Veränderungen nach sich ziehen werden. Welche, das bleibt unklar, wie die obigen…

Weiterlesen Weiterlesen

Gabriele von Arnim, Liebe Enkel oder Die Kunst der Zuversicht

Gabriele von Arnim, Liebe Enkel oder Die Kunst der Zuversicht

Den Briefen Gabriele von Arnims an ihre Enkel sind zwei Zitate vorangestellt, ein Gedicht von Mascha Kaléko Die Nacht,In der das Fürchten wohnt, Hat auch die SterneUnd den Mond und der Satz einer Freundin: More than evernowis the timeto take care of each other Im Grunde sind sie gleichzeitig das Fazit ihrer Überlegungen: Im Dunklen das Helle, Lichte sehen und – mehr denn je – aufeinander zu achten. Ja sicher: Man könnte angesichts der aktuellen Weltlage verzweifeln, „sich die Ohren…

Weiterlesen Weiterlesen

Alem Grabovac, Die Gemeinheit der Diebe

Alem Grabovac, Die Gemeinheit der Diebe

„Was bleibt von einem Leben, das nie gelebt wurde?Diese Frage hatte mir Mutter mit ihren großen schönen braunen Augen vor ein paar Wochen gestellt. Wir saßen auf dem Balkon ihrer Wohnung in der Frankfurter Rothschildallee und tranken Kaffee, während das Nachmittagslicht schräg durch die sattgrünen Wipfel der Hinterhofbäume fiel. Mutter war erschöpft, wirkte abwesend und die Angst vor der Angst stand ihr ins Gesicht geschrieben.“ Dieser Frage geht Alem, der Ich-Erzähler, in diesem zweiten, stark autobiografisch geprägten Roman Alem Grabovacs…

Weiterlesen Weiterlesen

Roberta Bergmann & Wolfgang Borchert, Laternenträume

Roberta Bergmann & Wolfgang Borchert, Laternenträume

„Laternenträume“ ist eine von Roberta Bergmann illustrierte Ausgabe mit Gedichten und einigen Aphorismen von Wolfgang Borchert, einem Vertreter der sogenannten Trümmerliteratur, der gemeinhin eher als Verfasser von Kurzgeschichten bekannt ist, mit denen schon ich es in der Schule zu tun hatte. Roberta Bergmann macht mit ihren Tusche- und Aqualrellzeichnungen Leser*innen mit dem Lyriker Wolfgang Borchert bekannt, der seine ersten Gedichte bereits mit 15 Jahren verfasst hat. Viele seiner Gedichte widmen sich seiner Heimatstadt Hamburg und den Menschen, die dort leben…

Weiterlesen Weiterlesen

Gabriele von Arnim, Der Trost der Schönheit. Eine Suche

Gabriele von Arnim, Der Trost der Schönheit. Eine Suche

„Schönheit ist lebensnotwendig.“ Das könnte das Fazit der „Suche nach Schönheit“ sein, die Gabriele von Arnim in diesem Buch vornimmt. Ein Suche, die sie selbst als „waghalsige Tollkühnheit“ bezeichnet, weil sie unter anderem – bewusst oder unbewusst – keine Stringenz findet und letztendlich auch nicht wirklich finden will: „Ich will mäandern, will nicht strukturieren, nicht ordentlich in Kapitelschubladen einräumen, nicht jedem Gedanken einen Platz zuweisen. Denn Schönheit sprengt Grenzen, lässt unsere Sinneswahrnehmungen explodieren, ist ein rebellischer Weckruf gegen die Norm….

Weiterlesen Weiterlesen

Silke von Bremen, Stumme Zeit

Silke von Bremen, Stumme Zeit

„Stumme Zeit“ erzählt von Helma, die im in die Jahre gekommenen reetgedeckten Haus ihrer Eltern lebt, das bei Sturm ein Eigenleben beginnt: „Helma lebte lange genug in ihrem Elternhaus, um zu wissen, dass es gleich wieder losgehen würde . Diesem jaulenden Pfeifton, der zuverlässig immer dann durch ihr altes Haus zog, kurz bevor der Wind auf Nordwest umschlug, war einfach nicht beizukommen.“ Nach dem Tod ihres Vaters lebt sie allein dort im Haus. Ihren Vater vermisst sie – wie auch…

Weiterlesen Weiterlesen

Kevin Major, TWO FOR THE TABLELANDS

Kevin Major, TWO FOR THE TABLELANDS

Sebastian Synard, „frisch gebackener“ Privatdetektiv und sehr stolz auf seinen Status, macht mit seinem dreizehnjährigen Sohn Nicholas, genannt Nick, am Thanksgiving Wochenende eine Wanderung durch die neufundländischen Tablelands, als dieser eine mit Steinen bedeckte nackte Leiche in einer Felsspalte entdeckt. Sebastian ist sofort klar, dass es sich um einen Mord handelt, denn die Leiche liegt dort mit durchschnittener Kehle. Im Laufe der Ermittlungen stellt sich heraus, dass es sich um einen aus Mexiko stammenden Geologiestudenten handelt. Synard will der Polizei…

Weiterlesen Weiterlesen

Jacqueline Kornmüller, Das Haus verlassen

Jacqueline Kornmüller, Das Haus verlassen

Schon die Hinweise, wie es zu diesem Buch gekommen ist, ist interessant. Autorin und Illustratorin verbindet ihre Begeisterung für den Schriftsteller Haruki Murakami. Jacqueline Kornmüller ist Regisseurin in Wien und hat zu Kat Menschik Kontakt aufgenommen, da sie Murakamis „Die unheimliche Bibliothek“ inszenieren und Bilder Kat Menschiks verwenden wollte. Bei der Premiere lernen sich die beiden Frauen dann kennen und es beginnt eine „Zusammenarbeit, die scheinbar mühelos oder eher unterbewusst die Arbeit der anderen aufgreift und zu etwas Eigenständigem macht,…

Weiterlesen Weiterlesen

Zeruya Shalev, Nicht ich

Zeruya Shalev, Nicht ich

Im Vorwort erzählt die Autorin, wie dieser Roman, ihr Erstlingswerk, entstanden ist, bzw. sie damit begonnen hat: Sie war im Dezember 1991 mit einem Autor, dessen Manuskript sie damals betreut hat, in einem Café verabredet, der sich aber verspätete und ihr nicht Bescheid geben konnte, da es damals noch keine Mobiltelefone gab. So begann sie während der Wartezeit zu schreiben: Über eine nicht namentlich genannte junge Frau, die anscheinend ihren Mann und ihre etwa fünfjährige Tochter für einen Geliebten verlässt….

Weiterlesen Weiterlesen