Zum 1. Advent
Es ist besser ein kleines Licht anzuzündenals auf die Dunkelheit zu schimpfen. (Konfuzius) In diesem Sinne wünsche ich allen einen lichten ersten Advent.
Es ist besser ein kleines Licht anzuzündenals auf die Dunkelheit zu schimpfen. (Konfuzius) In diesem Sinne wünsche ich allen einen lichten ersten Advent.
Da ich mal wieder nicht weiß, ob ich gegen das Urheberrecht verstoße, wenn ich das m.E. wichtige Gedicht „360 Frauen“ von Alina Jacobs hier veröffentliche, begnüge ich mich mit einem Link auf die Seite „Terre des femmes“, die ihr Gedicht abdrucken, sicher mit Genehmigung der Autorin: https://frauenrechte.de/aktuelles/detail/gedicht-360-frauen-von-alina-jacobs Möge die Scham die Seite wechseln und Männer endlich begreifen, dass Frauen und Kinder nicht ihr Eigentum sind, mit dem sie nach Gutdücken umgehen können. Mögen Frauen rechtzeitig erkennen, wenn Beziehungen nicht von…
Wann war ein Mensch je so wach Wie der Morgen von heut? Nicht nur Blume und Bach, Auch das Dach ist erfreut. Selbst sein alternder Rand, von den Himmeln erhellt, – wird fühlend: ist Land, ist Antwort, ist Welt. Alles atmet und dankt. O ihr Nöte der Nacht, wie ihr spurlos versankt. Aus Scharen von Licht War ihr Dunkel gemacht, Das sich rein widerspricht. (Rainer Maria Rilke)
Schnee, zärtliches Grüßender Engel,schwebe, sinke –breit alles in Schweigenund Vergessenheit!Gibt es noch Böses,wo Schnee liegt?Verhüllt, verfernt er nichtalles zu Nahe und Hartemit seiner beschwichtigendenWeichheit, und dämpft selbstdie Schritte des Lautestenin Leise?Schnee, zärtliches Grüßender Engel,den Menschen, den Tieren! –Weißeste Feierder Abgeschiedenheit. (Franziska Stoecklin)
Die Nacht holt heimlich durch des Vorhangs Faltenaus Deinem Haar vergeßnen Sonnenschein.Schau, ich will nichts, als Deine Hände haltenund still und gut und voller Frieden sein. Da wächst die Seele mir, bis sie in Scherbenden Alltag sprengt; sie wird so wunderweit:an ihren morgenroten Molen sterbendie ersten Wellen der Unendlichkeit. (Rainer Maria Rilke)
Das Meer hat die Spuren des Sommers gelöscht bald wird auch die Sonne vereisen in der Januarnebelwand setz deine Gedanken dort in den Kahn von Fischern an den Strand geschoben zum Winterschlaf häng deine Gedanken in das kahle Astwerk der Bäume unter den Orgeltönen der rauhen See erst auf dem Rückweg hol sie dir wieder sammel sie ein Geläutert (Betty Paoli)
„Wir steh’n betroffen. Der Vorhang zu und alle Fragen offen.“ (Marcel Reich Ranicki, Schlusssatz seiner Sendung „Literarisches Quartett“)
„Und wenn dich morgens niemand weckt, wenn abends niemand auf dich wartet und du tun und lassen kannst, was du willst. Wie nennst du es dann: Freiheit oder Einsamkeit?“ (Milan Kundera) Wir haben immer die Wahl, wie wir Dinge, Situationen, Menschen interpretieren und bewerten, auch wenn wir uns das nicht immer klar machen bzw. dessen bewusst sind.
Was ist die Welt und ihr berühmtes Glänzen?Was ist die Welt und ihre gantze Pracht?Ein schnöder Schein in kurtz-gewölckter Nacht; Ein bundes Feld, da Kummer-Disteln grünen;Ein schön Spital, so voller Kranckheit steckt;Ein Sklavenhaus, da alle Menschen dienen,Ein faules Grab, so Alabaster deckt.Das ist der Grund, darauff wir Menschen bauen,Und was das Fleisch für einen Abgott hält.Komm, Seele, komm, und lerne weiter schauen,Als sich erstreckt der Circkel dieser Welt. Streich ab von dir derselben kurtzes Prangen,Halt ihre Lust für eine schwere…
Wenn man einander täglich begegnet ohne etwas voneinander zu wollen, so lernt man sich ohne Worte kennen. (Otto Ernst)