Gottes leuchtendes Dunkel – der Schriftsteller Jon Fosse

Gottes leuchtendes Dunkel – der Schriftsteller Jon Fosse

„Das ist Alise“ ist der erste Roman Jon Fosses, den ich gelesen habe. Weitere werden sicher folgen, denn ich bin von seiner Art zu schreiben, sehr fasziniert. Heute Morgen gab es in der Reihe „Lebenszeichen“ im WDR eine Sendung über diesen norwegischen Dichter mit zahlreichen Zitaten aus seinen Werken: Vielleicht hat der ein oder andere Interesse daran, sich diese Sendung anzuhören:„Gottes leuchtendes Dunkel – der Schriftsteller Jon Fosse“.Die Sendung steht als Podcast, aber auch als Manuskript zur Verfügung. Ich würde…

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Hoffnung

Hoffnung

Es reden und träumen die Menschen vielvon bessern künftigen Tagen;nach einem glücklichen, goldenen Zielsieht man sie rennen und jagen.Die Welt wird alt und wird wieder jung,doch der Mensch hofft immer Verbesserung. Die Hoffnung führt ihn ins Leben ein,sie umflattert den fröhlichen Knaben,den Jüngling locket ihr Zauberschein,sie wird mit dem Greis nicht begraben;denn beschließt er im Grabe den müden Lauf,noch am Grabe pflanzt er – die Hoffnung auf. Es ist kein leerer, schmeichelnder Wahn,erzeugt im Gehirne des Toren,im Herzen kündet es…

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In dieses Herbstes Stunden

In dieses Herbstes Stunden

Noch immer stehen Blumen daDes Sommers letztes GloriaZu schönem Strauß gebundenUnd dennoch brechen fern und nahDie Vögel auf nach AfrikaIn dieses Herbstes Stunden Wenn ich die Züge kommen sehEin Stück mit ihnen wandern gehSie droben und ich drunten,geschieht’s, daß ich erfüllt von Weh,Den letzten Flügel rudern seh,Bis er dem Blick entschwunden. Der Abend naht und um mich herIst das Gefäß der Lieder leer, Der Wald, in Herbstes Stunden.Und nur das Wörtlein „Wiederkehr“Steht als ein Stern und leuchtet sehr,Bis ich mich dreingefunden….

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Daniela Krien, Mein drittes Leben

Daniela Krien, Mein drittes Leben

Lindas drittes Leben beginnt mit dem Unfalltod Sonjas, ihrer einzigen Tochter:„Beinahe alles, was mein Leben ausgemacht hatte, war mit einem Schlag bedeutunglos geworden. Mit sicherer Hand hatte der Tod den Vorhang aufgezogen, und dahinter lag im klarsten Licht die Wahrheit:Fast nichts war von Belang. Fast alles war entbehrlich. Nur die Würde war unverzichtbar. … Mein Leben ergibt keinen Sinn mehr.“ Linda hat sich allein, ohne ihren Mann Richard, in ein altes Bauernhaus in einem kleinen Dorf zurückgezogen, nur Kaja, die…

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Welke Blätter

Welke Blätter

Plötzlich hallt mein Schritt nicht mehr,sondern rauschet leise, leise,wie die tränenvolle Weise,die ich sing’, von Sehnsucht schwer.Unter meinen müden Beinen,die ich hebe wie im Traum,liegen tot und voll von WeinenBlätter von dem großen Baum. (Selma Meerbaum-Eisinger)

Es kommt der Abend

Es kommt der Abend

Es kommt der Abend und ich tauche in die Sterne,Daß ich den Weg zur Heimat im Gemüte nicht verlerneUmflorte sich auch längst mein armes Land. Es ruhen unsere Herzen liebverwandt,Gepaart in einer Schale:Weiße Mandelkerne – …..Ich weiß, du hältst wie früher meine HandVerwunschen in der Ewigkeit der Ferne…..Ach meine Seele rauschte, als dein Mund es mir gestand. (Else Lasker-Schüler)

Franz Schuh,Gedankenspiele über das Herz

Franz Schuh,Gedankenspiele über das Herz

Jeder hat eins, ein eigenes oder inzwischen möglicherweise ein transplantiertes, bei dem ein Herzchirurg seine Hände im Spiel hatte bzw.: „… mein Herz in Händen gehabt.“ Keine Metapher wird in allen Bereichen des Lebens, bis in die Politik hinein „Herz statt Hetze!“, so ausgebeutet, überstrapaziert, trivialisiert, erhöht, ironisch, pathetisch oder verkitscht benutzt wie das Substantiv „Herz“. Es ist nahezu allgegenwärtig. Franz Schuh geht auf seine eigene Art – er beschreibt seine Sprache selbstironisch als „krächzendes Altkirchenslawisch – als Schutz vor…

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Sina Scherzant, Taumeln

Sina Scherzant, Taumeln

„Sie sind auf der Suche. Sie suchen eine junge Frau, die seit beinahe zwei Jahren niemand mehr gesehen hat und die vermutlich tot ist.Meine große Schwester war wunderschön. Vielleicht ist sie es noch immer.Dass sie wunderschön war, das dachten zweifellos alle bei uns zu Hause, und möglicherweise dachten es auch die Falschen.“ Luisa, die jüngere Schwester der vermissten Hannah, schreibt als Ich-Erzählerin, was es mir ihr, ihrem Leben und dem ihrer Eltern macht und gemacht hat, dass ihre Schwester vermisst…

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