EM-Spiel am Sonntag – sprachlich gesehen
Fußballspiele interessieren mich nicht wirklich. Doch ab und an schaue ich mir ein Spiel an. Und bin immer wieder über die Sprache der ReporterInnen erstaunt, über die Metaphern, die sie benutzen und die bei mir unmittelbar Bilder im Kopf erzeugen. Sie lassen mich immer mal wieder lauthals lachen oder auch nur vergnüglich schmunzeln.
Das EM-Endspiel am Sonntag bot da so einiges. Allerdings habe ich schon ganz andere „Sprachschnitzer“ gehört, leider nicht notiert. Sollte ich vielleicht öfter mal machen. Wenn ich nur dafür keine Spiele schauen müsste ;)
Und das ist so alles am Sonntag auf dem Fußballplatz passiert:
Da wird gestempelt, gegrätscht, ab und an scheppert es ordentlich: Mannschaften wirken ausgenockt, schwimmen, drehen nicht genug auf, so dass mehr Leben reingebracht werden muss, am besten von den Hoffnungsträgern in den gefährlichen Zonen, die den Ball zurückerobern.
Dann merkt man doch noch, dass „das Ding lebt“, man kann Lebenszeichen erkennen, Mannschaften, die zurückkommen, sich in der ersten Halbzeit aber nur abtasten, riesig mit direkten Duellen starten und nach einem Traum von einem Pass, den Titel einfahren.
Und dann klingt die WM laut.
6 Gedanken zu „EM-Spiel am Sonntag – sprachlich gesehen“
Hi, hi, ja das ist mir auch aufgefallen, dass die Kommentatoren (in der Regel immer Männer) sich fast krampfhaft bemühen um kreative Umschreibungen. Schade, habe ich mir die Beispiele des Schweizer Berichterstatters nicht auch aufgeschrieben.
Einen lieben Gruss in den Tag: Halten wir den Ball flach!
Brigitte
Ein Vergleich der Vergleiche wäre sicher interessant ;)
Liebe Grüße in den neuen Tag
Da gab’s vor allem in der Vergangenheit ein paar Legenden im österreichischen TV, die für ihre Rhetorik bei Sportübertragungen bekannt waren.
Fußball-WM 1978, Cordoba: „Tor, Tor, Tor – I werd narrisch“, so schrie sich der legendäre Edi Finger senior die Seele aus dem Leib, als Österreich Deutschland 3:2 besiegte.
Ich habe ein sehr umfangreiches Büchlein, in dem ich Erheiterndes, Außergewöhnliches und Abgefahrenes festgehalten habe. Ein zweites befindet sich in schmälerer Ausgabe immer in meiner Handtasche ;-)
Herzliche Grüße in den Nachmittag
Oh, das ist eine gute Idee.
Hatte auch schon einmal überlegt, ob ich – ähnlich wie Herta Müller – einen Zettel- bzw. Buchstabenkasten anlegen soll, in dem sie z.B. Buchstaben in unterschiedlichen Größen, Schrifttypen, Farben etc. sammelt, um daraus/damit Gedichte zu gestalten.
Bisher ist es bei dieser Idee geblieben.
Liebe Grüße
Ich suche auch immer nach den langen Bällen, aber ich sehe nur runde…, und im windstillen Stadion sehe ich auch keinen Spieler im Sturm.
Statt mit einer hübschen Viererkette schmücken sich die Spieler wohl lieber mit einer auffälligen Haarpracht.
Danke für diese spielerische Ergänzung.