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Kategorie: Denk-Würdiges

Zeruya Shalev, Nicht ich

Zeruya Shalev, Nicht ich

Im Vorwort erzählt die Autorin, wie dieser Roman, ihr Erstlingswerk, entstanden ist, bzw. sie damit begonnen hat: Sie war im Dezember 1991 mit einem Autor, dessen Manuskript sie damals betreut hat, in einem Café verabredet, der sich aber verspätete und ihr nicht Bescheid geben konnte, da es damals noch keine Mobiltelefone gab. So begann sie während der Wartezeit zu schreiben: Über eine nicht namentlich genannte junge Frau, die anscheinend ihren Mann und ihre etwa fünfjährige Tochter für einen Geliebten verlässt….

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Mist

Mist

Das Pferd macht den Mist im Stall, und obgleich der Mist einen Unflat und Stank an sich hat, so zieht dasselbe Pferd doch den Mist mit großer Mühe auf das Feld, und daraus wächst sodann schöner Weizen und der edle, süße Wein, der niemals wüchse, wäre der Mist nicht da. Also trage deinen Mist – das sind deine Gebrechen, die du nicht abtun, ablegen noch überwinden kannst – mit Mühe und mit Fleiß auf den Acker des liebreichen Willens Gottes…

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Wesentlich – essentiell

Wesentlich – essentiell

Mensch, werde wesentlich!Denn wenn die Welt vergeht,so fällt der Zufall weg:das Wesen, das besteht! (Angelus Silesius) Leicht gesagt, geschrieben.Aber bitte, was genau bedeutet es, wesentlich zu sein?Vielleicht ist es genau die Frage, die einem in allen Momenten des Lebens als „Leitfaden“ präsent sein sollte als permanente Herausforderung.

Wandel

Wandel

Wo Schönheit ist, da ist auch Häßlichkeit.Wenn etwas richtig ist, ist etwas anderes falsch.Wissen und Unwissenheit hängen voneinander ab.Verblendung und Erleuchtung bedingen einander.So war es schon immer.Wie könnte es jetzt anders sein?Das eine loswerden, das andere halten wollen –das muß ein lächerliches Schauspiel abgeben.Auch wenn du sagst, alles sei wunderbar,du mußt dich doch mit dem sich stets Wandelnden abgeben. (Daigu Ryôkan)

Kinder

Kinder

Was ist ein Kind? Es ist Liebe, die Gestalt angenommen hat. Es ist Glück, für das es keine Worte gibt. Es ist eine kleine Hand, die dich zurückführt in eine Welt, die du längst vergessen hast. Schön, dass du da bist und unser Leben reicher machst. Kinder sind Augen, die sehen, wofür wir längst schon blind sind.Kinder sind Ohren, die hören, wofür wir längst schon taub sind. Kinder sind Seelen, die spüren, wofür wir längst schon stumpf sind.Kinder sind Spiegel,…

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Das Große im Kleinen

Das Große im Kleinen

Du sprichst, das Große kann nicht in dem Kleinen sein,Den Himmel schließt man nicht ins Erdenstüpfchen ein.Komm, schau der Jungfraun Kind, so siehst du in der WiegenDen Himmel und die Erd und hundert Welten liegen. (Angelus Silesius)

Schwarz-weiß-Denken

Schwarz-weiß-Denken

Wer nur in Schwarz-Weiß denken kann, blendet aus, dass es dazwischen auch noch etwas gibt, verschiedene, fein abgestufte Grauschattierungen. Schwarz-weiß entspricht auch dem verbreiteten Entweder … oder. Da gibt es kein Sowohl … als auch, das ja auch Kompromisse oder gar eine ganz andere Perspektive möglich machen könnte. Die schwarz-weiß Welt ist eng, oft gnadenlos, begrenzt, klein und vor allem nicht farbig, bunt, verschieden, vielfältig. Es geht immer um Alles oder Nichts. Da schwarz-weiß Denker Nichts nicht zulassen können, geht…

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Die Schönheit des Zerbrochenen

Die Schönheit des Zerbrochenen

Die Schönheit des Zerbrochenen – mit dieser Formulierung, gelesen vor einiger Zeit, wahrscheinlich in einem Heft von „Andere Zeiten“, sicher bin ich mir allerdings nicht, bin ich sofort in Resonanz gegangen, habe ich doch schon lange eine Affinität zum Vergänglichen im Sinne des barocken „Vanitas-Gedanken“. Diese Formulierung hält allerdings nur das Resultat, das Ergebnis fest, abstrahiert also vom vielleicht schmerzhaften Vorgang des Zerbrechens, des Auseinanderfallens. Zerbrechlichkeit des Zerbrochenen kommt nicht zur Sprache. Diesem Augenblick des Auseinanderbrechens mit dem entsprechenden Knirschen…

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Blatteinsamkeit – zum 1. November

Blatteinsamkeit – zum 1. November

„Der Mensch ist erst dann reif, wenn er mit dem Tod zu rechnen beginnt, ihn ins Leben einkalkuliert und die Spanne Zeit, die uns gegeben ist, völlig greifbar ist. Wenn man das weiß, ist das Leben um uns und unser eigenes einer Kristallisation gleich geworden.“ (Zitat von Maria Lassnig, aus: Kirstin Breitenfellner, Maria malt, S. 443)

Zeit haben

Zeit haben

Die Tiere hielten Versammlung und beklagten sich über die Menschen, die ihnen immer Dinge wegnahmen. „Sie nehmen meine Milch“, sagte die Kuh. „Sie nehmen meine Eier“, sagte die Henne. „Sie nehmen mein Fleisch als Schinken“, sagte das Schwein. „Sie jagen mich wegen des Öls“, sagte der Wal. Schließlich sprach die Schnecke. „Ich habe etwas, das sie mir sicher wegnehmen würden, wenn sie könnten. Etwas, das sie mehr begehren als alles andere. Ich habe Zeit.“ (Sufi)