Treffpunkt
Treffen sich zwei Schnecken …
Treffen sich zwei Schnecken …
„Wird Zeit, dass das Jahr zu Ende geht. Wenigstens eines habe ich gelernt: die vollständige Atmung. Immer mehr aus als ein. Ziemlich einfach zu merken: immer mehr geben als nehmen.“ Mit diesen Sätzen beginnt der neue Roman Birgit Birnbachers, der im Grunde genommen die Situation der Protagonistin beschreibt. Sie ist in vielfacher Hinsicht am Limit: asthmakrank droht ihr nach der Gesundschreibung wegen eines später als „mittlere Fahrlässigkeit“ eingestuften Fehlers bei der Behandlung einer Patientin als Krankenschwester die Kündigung, was mit…
Noch ist der Frühling nicht deutlich sichtbar. Doch hier und da erkennbar: Er scheint noch auf der Suche … Hier ist sie nicht mehr notwendig und offensichtlich von Erfolg gekrönt. Putzmunter folgen die Kleinen ihren Eltern im Wasser, auf den Wegen „büchsen“ sie dann auch schon einmal aus und werden liebevoll geschubst dann wieder eingereiht. Und das ist gut so, denn trotz Leinenverbots lassen viele Hundebesitzer ihre Tiere frei laufen und in den Teichen baden.
ICH habe Tote, und ich ließ sie hinund war erstaunt, sie so getrost zu sehn,so rasch zu Haus im Totsein, so gerecht,so anders als ihr Ruf. Nur du, du kehrstzurück; du streifst mich, du gehst um, du willstan etwas stoßen, daß es klingt von dirund dich verrät. O nimm mir nicht, was ichlangsam erlern. Ich habe recht; du irrst,wenn du gerührt zu irgendeinem Dingein Heimweh hast. Wir wandeln dieses um;es ist nicht hier, wir spiegeln es hereinaus unserm Sein, sobald…
„Sprache ist nicht Wahrheit, sondern reflektiert unser Dasein in der Welt.“ Dieses Zitat von Paul Auster ist dem 1997 in Paris erschienen, 111 Seiten langen Roman von Annie Ernaux vorangestellt. Er erzählt von einem einschneidenden, die gesamte weitere Existenz der 12 jährigen Annie prägenden Erlebnis, mit dem auch der Roman – wie bei einer Short Story – völlig unvermittelt beginnt: „An einem Junisonntag am frühen Nachmittag wollte mein Vater meine Mutter umbringen.“ Alles sonst war wie immer am 15. Juni…
Mensch, werde wesentlich!Denn wenn die Welt vergeht,so fällt der Zufall weg:das Wesen, das besteht! (Angelus Silesius) Leicht gesagt, geschrieben.Aber bitte, was genau bedeutet es, wesentlich zu sein?Vielleicht ist es genau die Frage, die einem in allen Momenten des Lebens als „Leitfaden“ präsent sein sollte als permanente Herausforderung.
Ob eine seidene SchleppeÜber die Straße rauscht,Ob sich ein LeinenkittelÜber das Pflaster bauscht: Sie haben doch alle ein gleichesAuf ihren Wegen mit:Das breite Kreuz der SorgeDrückt schwer bei jedem Schritt. (Alfons Petzold)
Der Abend kommt mit Mondschein und seidner Dunkelheit.Die Wege werden müde. Die enge Welt wird weit. Opiumwinde gehen feldein und feldhinaus.Ich breite meine Augen wie Silberflügel aus. Mir ist, als ob mein Körper die ganze Erde wär.Die Stadt glimmt auf: Die tausend Laternen wehn umher. Schon zündet auch der Himmel fromm an sein Kerzenlicht.… Groß über alles wandert mein Menschenangesicht – (Alfred Lichtenstein)
„Morjen, meine Herren“ – und als Elisabeth Schwarzhaupt sich dagegen wehrte, erwidert Adenauer nur: „In diesem Kreis sind auch Sie ein Herr.“ —————— Frauen, Leben, Freiheit! Überall und für alle Frauen und Menschen!
„Alkoholiker sehen die Welt immer vom dunklen Abgrund aus. Um an der Oberfläche zu bleiben, muss ein bestimmtes Maß an Trunkenheit gehalten werden, sonst wird alles unerträglich. So ist die Realität dieser Krankheit.“Nein, es ist kein Roman über eine Alkoholikerin, obschon Ryna, die auf dem Weg von Deutschland, wo sie als Altenpflegerin gearbeitet hat, nach Hause ist, als „städtische Alkoholikerin“ bezeichnet wird, die die innere Leere mit Alkohol dämpft, sobald sich diese bei aufsteigender Nüchternheit bemerkbar macht. Mit dem Zug…