Aufgeschnappt
„Melancholie der zweiten Halbzeit“ – Formulierung aus einer Sendung “Kirche im WDR“.
„Melancholie der zweiten Halbzeit“ – Formulierung aus einer Sendung “Kirche im WDR“.
Gott sei Dank, ein wenig Ruhe!und daheim! und ungestörtendlich einmal doch ein Abend,der mir wieder selbst gehört! Schön ist’s, ja! und bleibt es immer,guter Freunde Freund zu sein!doch zuweilen gibt’s auch Stunden,da man gern einmal allein: Auszudenken, was tagüberdurch die Seele schwankt und schwirrt,eh sich’s, halb erfaßt nur, wiederungelöst ins Chaos wirrt. … (Cäsar Flaischlen)
… Stiller wird’s in der Seele;Ein ruhig heitrer See,Dehnt sie sich weit;Schwänen gleichZiehen ErinnerungenÜber den friedlichen Spiegel hin. Ruhe, RuheSäuselt mich an aus der Höhe.Über das Auge sinktLeise die Wimper,Und vom Wunderbaume der NachtBrech‘ ich des Schlummers liebliche Blüte,Des Traumes Goldfrucht. (Emanuel Geibel)
Wann läßt du Schön und Häßlich, Feig und Kühn,Wie diese tun und diese tun: sie blühn.Sie blühen ohne Tiefsinn, ohne Scham,Weil ihnen niemals ein Besucher kam. Petunie, Glockenblume, Fingerhut,Sind so sie selbst, daß dich ihr Name schreckt.Kein Wesen rings hat seinen Kopf bedeckt,Und alle Wesen gehen unbeschuht. (Oskar Loerke)
Wir gingen in helle Kornfelder hinein.Dort wucherte Mohn rotfleckig am Rain,Fein klingen dort Ähren dem Ohr MelodeinUnd wiegen die Köpfe leise und träge,Und heiße Dinge liegen am Wege.Nicht Körner allein im Kornfeld gedeihn,Mohnrote Flecken, die lecken am Blut,Die können im Feld ein Brennen anstecken;Wir haben geküßt und nicht ausgeruht. (Max Dauthendey)
Es steigen aus den SaatenDie Lerchen fromm und kühn,Indessen die GranatenWie riesengroße Mohnköpf blühn. Kornblumen stehen vieleUm uns, so frisch und rein,Die sind wie wir nur ZieleUnd werden bald zerschossen sein. Es steht ein Haus am WegeUm das die Kugeln wehn,Wenn ich mein Haupt hinlegeWill ich in seine Fenster sehn. Dann ist mir so, als würdeDraus winken Mutters HandUnd meines Lebens BürdeSchläft besser in dem fremden Land. (Alfons Petzold) Ein Gedicht aus alten Zeiten, hätte es nicht für möglich gehalten,…
Aus urheberrechtlichen Gründen wage ich es nicht, das Gedicht „Roter Mohn“ von Johannes Brobowski hier abzudrucken, sondern verweise daher auf folgenden Link: http://www.planetlyrik.de/eva-demski-zu-johannes-bobrowskis-gedicht-roter-mohn/2020/02/
„Lokalausgabe“ ist Lisi Badichis – Reporterin bei der Zeit im Süden – erster Fall. Sie ist eine sehr engagierte, zugewandte, Menschen achtende Journalistin, die ihre Arbeit gern, sorgfältig und mit viel innerem und äußerem Engagement macht. In der Redaktion wird sie „Lisi die Bekloppte“ genannt. Das stört sie nicht wirklich, lässt man sie nur arbeiten. Trotz ihrer Größe, war sie keine Frau, „die man groß bemerkte, obwohl man sie nicht gerade als leicht zu übersehen bezeichnen konnte – nicht mit…
„Trotzkraft“ ist ein Begriff, der heute Morgen in der Sendung „Kirche im WDR“ gefallen ist, die von einem Brautpaar berichtet, das während des Ukrainekrieges in der U-Bahnstation von Charkiw geheiratet hat. Dort hat es Zuflucht vor den Bomben gefunden. Auf die Frage, warum sie gerade jetzt heiraten und nicht auf bessere Zeiten warten, sagt der Bräutigam: Trotz all des Schreckens, der in Charkiw und in der Ukraine passiert, gibt es einen Platz für die Liebe. Es gibt Freundlichkeit. Mögen auch…
Durchgängig sind Frauen die Hauptpersonen dieser Erzählungen, die ungewöhnliche Einblicke in scheinbar gewöhnliche Leben geben. Was sich dann – bei näherem Hinsehen und im Verlauf der Geschichten verändert. Andere wiederum – zum Beispiel „Eingewöhnung“ – beginnen schon ein wenig anders: „Ob sie mit ihm ausgehen möchte, fragte er sie am Stausee, wo sie im Sommer nackt baden ging. … Sie rubbelte sich gerade die Haare trocken, als er auftauchte, und sie hatte keine Hose an. Ihr Schamhaar war nicht getrimmt….