Schwarz-weiß-Denken

Schwarz-weiß-Denken

Wer nur in Schwarz-Weiß denken kann, blendet aus, dass es dazwischen auch noch etwas gibt, verschiedene, fein abgestufte Grauschattierungen.
Schwarz-weiß entspricht auch dem verbreiteten Entweder … oder. Da gibt es kein Sowohl … als auch, das ja auch Kompromisse oder gar eine ganz andere Perspektive möglich machen könnte.
Die schwarz-weiß Welt ist eng, oft gnadenlos, begrenzt, klein und vor allem nicht farbig, bunt, verschieden, vielfältig.
Es geht immer um Alles oder Nichts. Da schwarz-weiß Denker Nichts nicht zulassen können, geht es also immer um Alles, was meist einen gnadenlosen Kampf zur Folge hat.
Da ist dann auch kein Platz mehr, um über die Folgen, die Kosten nachzudenken. Kein Raum mehr, um über die Verhältnismäßigkeit der Mittel nachzudenken wie etwa Michael Kohlhaas in der gleichnamigen Novelle von Heinrich von Kleist.
Oft geht das zugrunde, was man meint verteidigen zu müssen.
Leider.
Dazu gehören Freundschaften, Beziehungen aller Art. Denn das vorher Gemeinsame, das Verbindende ist in Vergessenheit geraten, gilt nicht mehr als Basis.

6 Gedanken zu „Schwarz-weiß-Denken

  1. Es verhält sich nach meinen eigenen Beobachtungen und Erfahrungen so, wie Du es eindrücklich beschreibst. Es schwappt dieses Denken eben auch in Beziehungen, wenn einer alles will, aber nichts gibt. So einen kenne ich sehr gut,
    von diesem kenne ich aber auch das „Nichts“-Denken, im Leben sei nichts mehr lebenswert. Vielleicht liegt es auch daran, dass viele Menschen entschwunden sind, weil sie diese sich über viele Jahre zeigende Negativität nicht mehr ertragen? Auch ich lerne, mich rar zu machen, kann aber meine Versorgerrolle nicht ganz ablegen.
    Ich empfinde solche Leute auch als Energievampire!

    1. Energievampire sind für mich manchmal nicht so schnell zu erkennen. Mittlerweile achte ich aber mehr darauf, wie ich mich nach Begegnungen fühle: erfüllt oder geleert.
      Das zu spüren hilft mir.
      Herzliche Morgengrüße

  2. Ganz gefährlich wird es, wenn solche sture Einseitigkeit in Extremismus mündet. Da helfen dann weder Argumente noch Strafmassnahmen. Furchtbar ist das.
    Einen lieben Gruss,
    Brigitte

    1. Ich denke, alle Ismen haben fürchterliche Folgen, letztendlich auch für die sie Ausübenden, nur erkennen sie das meist nicht. Leider.
      Bleiben wir bunt, offen, also tolerant.
      Meine Grüße kann ich mit Sonnenstrahlen garnieren.

  3. Danke für den Post. Ist immer wieder wichtig, auch das eigene Denken zu überdenken. Sich hineinsteigern hilft nicht hin zu den vielen Schattierungen zwischen Schwarz und Weiß. Ein Schritt zurück hilft… auch mal einfach still sein – nichts zu etwas sagen – wirken lassen und erst später eine Meinung haben. Geht nicht immer gleich. Liebe Grüße von Ellen

    1. Ja, ab und zu sollte man sich, sein Denken, seine (Vor-) Urteile überprüfen oder einen, einem nahestehenden Menschen bitten, einen drauf hinweisen, wenn man grenzwertige Begriffe, Denkweisen, Standpunkte einnehmen sollte und dankbar für entsprechende Rückmeldungen sein.
      Liebe Grüße zu dir an den Bodensee.

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