Ein Abschied

Ein Abschied

Die Dämmerung kommt aus bleichem Land.Ich fühle müd: sie bringt den Abschied mit -.Leb wohl … laß meine Hand …Nein, mach kein Licht,Ich will im Dunkeln gehen.Ich brauche, wenn ich gehe, dein Gesichtnicht mit den Augen sehen.Denn meine Seele nimmt es mit.  (Hertha Kräftner)

Die Biene – zum Weltbienentag

Die Biene – zum Weltbienentag

(Zum Ausfliegen ist es noch zu früh und zu kühl) Die kleine SeeleZarter SymboleTaucht in das FüllhornFrüher Gladiole,Schöpft weiße Schaummilch,Brockt gelbe Bretzel,Folgt eines WindesFreundlichem Rätsel. Flughauch läßt klingenGoldtropfenblumen;Da sie noch schwingen,Löst sie die Krumen.Winziger Engel,Summende Flocke,Rührt sie den SchwengelGlitzernder Glocke. Des Kindes Auge,Das Gott zerbrochen,Eh‘ es zu RosenLeuchtend gesprochen,Schwebt aus den Lidern,Die sich ihm sperrten,Hängt braun und samtenAn Sonnengärten. (Gertrud Kolmar)

Unendlichkeit

Unendlichkeit

Grau und dumm stiert mich der Himmel an. Ich warte auf einen Riss, dort oben in der grauen Decke, durch welchen ich hineinsehen kann in die Unendlichkeit. (Max Beckmann )

Alt sein

Alt sein

Eines Tages alt sein und noch lange nicht alles verstehen, nein, aber anfangen, aber lieben, aber ahnen, aber zusammenhängen mit Fernem und Unsagbarem bis in die Sterne hinein! (Rainer Maria Rilke) Die Frage ist vielleicht nicht, ab wann bin ich alt, sondern liebe, lebe ich nochfange ich noch Neues an. Er hätte heute Geburtstag.

Freundschaft

Freundschaft

Hast du einen Freund, dem du fest vertraust, geh oft, ihn aufzusuchen! Denn Gesträuch wächst und starkes Gras auf dem Weg, den kein Wandrer geht. (Edda, Hávamál, Loddfafnirlied) Und dennoch enden manchmal auch Freundschaften – dann, wenn der Tod diesen Weg betritt. Ich hatte seit meinem 16. Lebensjahr einen „Freund“, einen Wegbegleiter, den ich über meinen damaligen Freund kennengelernt habe. Auch nach Ende dieser Freundschaft war der Wegbegleiter – ein Franziskanerpater – für mich da. Immer. Als väterlicher Freund, der…

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Ruth Hörnlein, Das Mädchen im gelben Tanzstundenkleid

Ruth Hörnlein, Das Mädchen im gelben Tanzstundenkleid

Henny Maxrath, Historikerin an der Universität Erfurt, bekommt nach dem Tod ihrer ehemaligen Nachbarin Esther Seehagen ein Medaillon und ein Foto mit folgender handschriftlicher Botschaft geschenkt: „Ein großes Unrecht ist geschehen. Rette meine Seele.“ Henny Maxrath fühlt sich aus alter Verbundenheit zu dieser Nachbarin, bei der sie als Kind häufig zu Besuch war, verpflichtet herauszufinden, was sich hinter dieser Botschaft verbirgt. Sie begibt sich auf Spurensuche, die mit diversen Schwierigkeiten verbunden ist, da sie, um Informationen bei Ämtern zu bekommen,…

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Alles Liebe zum Muttertag

Alles Liebe zum Muttertag

Lasst Gummibärchen sprechen – zum Muttertag. Sicher nett gemeint, doch ich persönlich habe schon vor Jahrzehnten den „Muttertag“ für mich abgeschafft, nachdem meine Kinder im Kindergarten nicht mehr die obligatorischen Geschenke zum Muttertag gebastelt haben, basteln mussten. Für mich war jeder Tag ein Muttertag und das nicht immer in schöner „Muttertagslaune“, denn meist war ich Mutter und Vater in Personalunion für drei sehr willensstarke und sehr individuelle Söhne. Mutter sein war Aufgabe, Herausforderung, bei der ich selten Unterstützung und Wertschätzung…

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Seid Menschen!

Seid Menschen!

„Was ich euch bitte zu tun: Seid Menschen.“ (Margot Friedländer) Heute ist sie im Alter von 103 Jahren gestorben. Sie war Botschafterin der Menschlichkeit. Pianist Igor Levit würdigt, sichtlich bewegt, Margot Friedländer in einer berührenden Rede: https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/prominente/friedlaender-trauer-reaktionen-politik-filmpreis-100.html

Mensch sein

Mensch sein

Krieg Als der Krieg aus war, kam der Soldat nach Hause. Aber er hatte kein Brot.Da sah er einen, der hatte Brot. Den schlug er tot.Du darfst doch keinen totschlagen, sagte der Richter.Warum nicht, fragte der Soldat. (Wolfgang Borchert) Wie kann man im Krieg Mensch sein oder bleiben, wenn das eigene Leben bedroht ist?Diese Frage habe ich mir – zum Glück nie stellen müssen und hoffe sehr, dass das auch so bleibt. Da ist es notwendig, mit sich, seinen Nächsten…

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Mein Tanzlied

Mein Tanzlied

„If you don’t do your dance, who will?“ (Gabriellen Roth) Aus mir braust finstre Tanzmusik, Meine Seele kracht in tausend Stücken; Der Teufel holt sich mein Mißgeschick, Um es ans brandige Herz zu drücken. Die Rosen fliegen mir aus dem Haar Und mein Leben saust nach allen Seiten, So tanz ich schon seit tausend Jahr, Seit meiner ersten Ewigkeiten. (Else Lasker-Schüler)