Durchsuchen nach
Kategorie: Rezensionen

Suleiman Addonia, Die Sehenden

Suleiman Addonia, Die Sehenden

„Manchmal müssen wir uns entscheiden, was mehr wehtut: unsere Geschichten zu erzählen, in all ihren Farben und Formen, egal wie abstoßend sie sind, oder den Preis dafür zu bezahlen, wenn sie unerzählt bleiben.“ Und Hannah entscheidet sich, ihre Geschichte zu erzählen, nachdem sie – ziemlich entsetzt – festgestellt hat, dass sich bei der britischen Einwanderungsbehörde niemand, wirklich niemand für ihre Geschichte bzw. für die tatsächlichen Gründe ihrer Migration interessiert. Ihre Anwältin erklärt ihr, dass die „Eindampfung“ ihrer Geschichte die Wahrscheinlichkeit…

Weiterlesen Weiterlesen

Hans Christian Andersen, Lieblingsmärchen von Kat Menschik

Hans Christian Andersen, Lieblingsmärchen von Kat Menschik

(© Kat Menschik, Galiani Verlag) Kat Menschiks „Lieblingsmärchen“ von Hans Christian Andersen, dessen 220 igster Geburtstag dieses Jahr gefeiert wird, sind ein weiterer Band in der Reihe der Lieblingsbücher des Galiani Verlages. Diese fünf Märchen hat Kat Menschik ausgesucht und auf ihre unnachahmliche Art illustriert:– Das Liebespaar, – Die Schnecke auf der Rosenhecke, – Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern, – Das hässliche junge Entlein – Die Prinzessin auf der Erbse Ergänzt werden diese Märchen durch eine Puppenspielversion des Märchens…

Weiterlesen Weiterlesen

Helene Bracht, Das Lieben danach

Helene Bracht, Das Lieben danach

„Some of you want to use you, some of them want to get used by you.“Mit dieser Liedzeile aus den Achtzigern des letzten Jahrhunderts beginnt „Das Lieben danach“ – ein Buch, das nur schwer einzuordnen ist. Es enthält klare autobiografische Elemente einer Missbrauchserfahrung der Autorin in ihrer Kindheit durch einen im Haus der Eltern wohnenden Untermieter, den die Mutter aufgrund seiner Bildung, Belesenheit und künstlerischen Ambitionen – er bezeichnet sich zeitweilig als Schriftsteller – verehrt, ja nahezu vergöttert hat. Darüberhinaus…

Weiterlesen Weiterlesen

Michael Köhlmeier, Die Verdorbenen

Michael Köhlmeier, Die Verdorbenen

„Heute habe ich einen Begriff: Unschuld. Wir sind unschuldig gewesen. Wobei die Schuld darin bestünde, nicht zu wissen, was man anderen antut.“ So beginnt Michael Köhlmeiers neuer Roman, der in den Siebzigern des letzten Jahrhunderts in der Universitätsstadt Marburg an der Lahn spielt und von Johann erzählt, einem Studenten der Germanistik und wissenschaftlichen Politik, der sich nicht wirklich für Politik interessiert, aber „für Revolten und Revolutionen“ schon, dem Marx, Lenin, Che Guevara gefallen als Ikonen der „Strenge, Gerechtigkeit und Rache“,…

Weiterlesen Weiterlesen

Florentine Anders, Die Allee

Florentine Anders, Die Allee

Florentine Anders hat mit „Die Allee“ einen Roman geschrieben, der die Geschichte ihrer Familie aus wechselnden Perspektiven der Protagonisten – Hermann, Isi und Isa – erzählt und gleichzeitig die des Bauhauses und der Stadtentwicklung des östlichen Teils Berlins nach dem 2. Weltkrieg anhand ihres bekannten Großvaters Hermann Henselmanns, der als bedeutender und das Stadtbild Berlins prägender Architekt der DDR galt. Florentine Anders, die Enkelin des Architekten Herman Henselmanns, vermag es, auf interessante Weise die Familiengeschichte einzubetten in die wechselhafte Geschichte…

Weiterlesen Weiterlesen

günter abramowski, wer ist wir

günter abramowski, wer ist wir

„wer ist wir“ ist der neue Gedichtband Günter Abramowskis, geprägt von einer gewissen Altersmelancholie, die etwa sichtbar wird in Gedichten mit Kindheitsepisoden. Krankenhausaufenthalte „vom verstande ignoriert“ sind dann durch ein „zeitentauchen“ als „privileg des alters“ wieder da und können dichterisch verarbeitet werden: „eines tages überraschten mich im nichts-tun des altersbilder der schweren krankheit in kindertagen“ Günter Abramowski lotet in und mit seinen Gedichten die „tiefens des lebens“ aus, die „kraft der erinnerung/ vergangenheitszukunftfrei“ daherkommen. Und kommt zu der Erkenntnis, wir…

Weiterlesen Weiterlesen

Tommie Goerz, Im Schnee

Tommie Goerz, Im Schnee

Draußen Schnee, meine Schuhe ohne „Winterbereifung“. Da lässt es sich gut zu Hause sein, mit einem Buch auf der Couch, das vom Titel her zumindest jahreszeitlich passt und dem folgendes Zitat vorangestellt ist: „Die Weggegangenen sind überall.“ Étienne Kern, Die Entflogenen Es ist die Geschichte von Max, dem Protagonisten dieses Romans, und Schorsch, der jetzt tot ist. Beide leben schon immer in ihrem Dorf. Aber sicher ist es auch die Geschichte dieses Dorfes und seiner BewohnerInnen. „Ob der Schorsch ein…

Weiterlesen Weiterlesen

Arnold Zweig, De Vriendt kehrt heim

Arnold Zweig, De Vriendt kehrt heim

Der auf realen Ereignissen basierende Roman von Arnold Zweig ist das erste Mal 1932 erschienen. Der Autor gelangte bei seinen Recherchen bis nach Palästina. Es war sein letzter Roman, der in Deutschland erschienen ist, bevor der Schriftsteller Deutschland nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten verließ. Arnold Zweig, laut Wikipedia nicht mit Stefan Zweig verwandt, war Sohn eines in der zionistischen Bewegung aktiven Sattlers. Vordergründig könnte man „De Vriendt kehrt heim“ als Kriminalroman lesen. De Vriendt ist holländischer Israelit und „Führer derjenigen…

Weiterlesen Weiterlesen

Thomas Schlesser, Monas Augen

Thomas Schlesser, Monas Augen

„Alles wurde dunkel. Wie mit einem Trauerflor bedeckt. Dann hier und da ein Aufblitzen nach Art der Flecken, die die Sonne verursacht, wenn die Augen hinter geschlossenen Lidern vergeblich auf sie starren, so wie man die Faust ballt, um einen Schmerz oder ein Gefühl auszuhalten. …‚Mama, alles ist dunkel!‘Mona war blind. Dafür schien es keinen Grund zu geben.“ Diese Blindheit ist vorübergehend, sie dauert genau dreiundsechzig Minuten. Dann kann Mona wieder sehen. Sämtliche medizinische Untersuchungen ergeben keinen Hinweis auf körperliche…

Weiterlesen Weiterlesen

Luisa Strömer & Eva Wünsch, Schwellenangst

Luisa Strömer & Eva Wünsch, Schwellenangst

Schon in den Neunzigern hat sich Carmen Thomas in ihrer Sendung „Hallo Ü-Wagen“ dem Thema Tod und Sterben gewidmet und in ihrem Buch „Berührungsängste. Vom Umgang mit der Leiche“ dafür plädiert, sich für das Abschiednehmen Zeit zu nehmen und es nicht einfach zu delegieren. Luisa Strömer und Eva Wünsch haben sich in einer Gemeinschaftsarbeit einem noch weiteren Spektrum gewidmet: Annäherung an einen anderen Umgang mit Sterben, Tod und Trauer – so heißt es im Untertitel. Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis verdeutlicht…

Weiterlesen Weiterlesen