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Kategorie: Rezensionen

Monika Maron, Das Haus

Monika Maron, Das Haus

In „Das Haus verlassen“ ging es um die Verkaufsbemühungen einer Hausbesitzerin, der im Verlauf der damit verbundenen Besichtigungen ihre enge Verbindung zu diesem Haus deutlich wird. In Monika Marons Roman „Das Haus“ geht es um ein ehemaliges Landgut, das von den Dorfbewohnern nur das Schloss genannt wird, das Katharina, eine ehemalige Tierärztin, von einem Freund geerbt hat. Er hat ihr das Haus vererbt, weil er keine eigenen Nachkommen hatte. Für sie allein ist das Haus ist mit seinen zehn oder…

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Annie Ernaux, Eine Leidenschaft

Annie Ernaux, Eine Leidenschaft

„Ich habe herausgefunden, wozu man fähig ist – zu allem nämlich.“ Muss man für diese Erkenntnis der Protagonistin das Buch lesen? Sicher nicht.Muss man „Eine Leidenschaft“ überhaupt lesen? Auch nicht. Dennoch ist es eine unterhaltsame Lektüre, die einem nicht allzuviel abverlangt, mit der sich aber sicher interessanter unvermeidbare längere Wartezeiten ausfüllen lassen als mit den oft ausliegenden Zeitschriften, die meist eh bereits ziemlich veraltet sind. „Ab September letzten Jahres tat ich nichts anderes mehr, als auf einen Mann zu warten.“…

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Montserrat Roig, Die Frauen vom Café Núria

Montserrat Roig, Die Frauen vom Café Núria

Der erste Teil dieser Trilogie ist ein Roman über drei Generationen von Frauen im Barcelona Ende des 19. Jahrhunderts, während des spanischen Bürgerkrieges in den Dreißigern des 20. Jahrhunderts sowie in den Sechzigern zur Zeit des Francoregimes. Alle drei Frauen – Großmutter, Tochter und Enkelin – tragen denselben Namen Mundeta, was ein konzentriertes, aufmerksames Lesen erfordert, da die Übergänge nicht immer sofort erkennbar sind. Denn der Roman wird nicht linear und chronologisch erzählt. Ab und an helfen Jahreszahlen, sich zu…

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Elke Heidenreich, Altern

Elke Heidenreich, Altern

„Altern“ von Elke Heidenreich ist eine unterhaltsame Lektüre für einen Nachmittag, allerdings mit nachhaltiger Wirkung. Zu Beginn stellt die Autorin den LeserInnen zwei Kurzfassungen ihres Lebens gegenüber:Ich habe mein Leben komplett in den Sand gesetztundIch hatte ein unfassbar wunderbares LebenVerbunden mit der Aufforderung:So.Und nun suchen Sie sich aus diesen zwei Lebensversionen doch bitte eine aus. Und schon hier wird deutlich: Die Bewertungen, dessen, was war, ist und sein wird, ist sehr individuell wie auch der Umgang mit dem Alter. Ab…

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Gunda Windmüller, Weiblich, Ledig, Glücklich – sucht nicht.

Gunda Windmüller, Weiblich, Ledig, Glücklich – sucht nicht.

Mit dieser Streitschrift setzt sich Gunda Windmüller mit der immer noch weit verbreiteten Meinung und den vielfach vorherrschenden Vorurteilen auseinander, dass vor allem weibliches Single-Leben ein mangelhaftes sein muss, weil da etwas Entscheidendes fehlt: ein Partner eben. Sie zeigt auf, dass viele dieser vorherrschenden Meinungen über Frauen historisch, kulturell bedingt sind und nicht etwa von Natur aus gegeben, wie Philosophen etc. oftmals behauptet haben. Sie plädiert mit den Worten Rebecca Traisters für ein „Zeitalter der weiblichen Selbstbezogenheit …, in dem…

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In memoriam Anne Frank

In memoriam Anne Frank

Sie wäre heute 95 Jahre alt geworden. „Ich werde, hoffe ich, dir alles anvertrauen zu können, wie ich es noch bei niemandem gekonnt habe, und ich hoffe, du wirst mir eine große Stütze sein.“ So beginnt das Tagebuch der Anne Frank, das sie an ihrem 13. Geburtstag geschenkt bekommen hat: „An erster Stelle warst du es, die (!) ich zu sehen bekam und was wahrscheinlich eines von meinen schönsten Geschenken ist.“ Da geht sie noch zur Schule und hat Freundinnen,…

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Szczepan Twardoch, Kälte

Szczepan Twardoch, Kälte

Schon Twardochs Roman „Der Boxer“ war ein Roman, in dem Gewalt zwischen Menschen breiten Raum einnahm, allerdings nicht – wie man vermuten könnte – aus einer Freude an Gewalt, sondern als wesentliches Element dessen, was dort erzählt werden sollte, musste. Ähnlich ist es bei diesem Roman „Kälte“. Zwischenzeitlich ist mir beim Lesen der Gedanke durch den Kopf geschossen, ob man nicht diesen Roman mit einer Triggerwarnung versehen müsste, wie bei Filmen. Aber gibt’s das auch für Romane? Doch der Reihe…

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Nicolas Lunabba, Bist du traurig, wenn ich sterbe

Nicolas Lunabba, Bist du traurig, wenn ich sterbe

“ ‚Wir müssen die ganze Geschichte erzählen! Dass du dich um mich gekümmert hast, wie wir gestruggelt haben, von Mama. Ich will, dass wir hundert Prozent real sind. Nick, dass wir es genauso erzählen, wie es war.‘‚Das wirst du eines Tages bereuen‘, sagte ich. ‚Aber gut, wenn wir ein bisschen von uns und unseren Träumen erzählen, soll das klargehen.‘‚Okay‘, sagtes du. ‚Wie du willst. Hauptsache, wir sind hundert Prozent real.‘ “ Als LeserIn kann man sicherlich nicht beurteilen, ob dieser…

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Anna Job, Corinna Pourian, Salzige Milch

Anna Job, Corinna Pourian, Salzige Milch

„Salzige Milch“ ist wie der Untertitel bereits anzeigt, eine Erzählung in Schnipseln. Sie erzählt – manchmal in Ein-Wort-Sätzen – von einer jungen Frau, die zwischen ihrem Bedürfnis nach Freiheit und individueller Gestaltung ihres Lebens und dem nach Nähe schwankt, bis dann der „Richtige“ kommt, mit dem sie zusammenbleibt und ein Kind bekommt. Soweit wenig spektakulär, nichts Ungewöhnliches. Doch die Erzählweise ist anders, eher unkonventionell, oft indirekt und immer ergänzt durch eine dazu gehörende und passende Illustration. „Ich hör mich: ‚Lass…

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Tarjei Vesaas, Das Eis-Schloss

Tarjei Vesaas, Das Eis-Schloss

„Eine junge weiße Stirn, die durch die Dunkelheit drang. Ein elfjähriges Mädchen. Siss.Es war eigentlich erst Spätnachmittag, aber schon dunkel. Hartgefrorener Spätherbst. Sterne, aber kein Mond und kein Schnee, also auch kein Lichtschimmer – dichte Dunkelheit, trotz der Sterne. Zu beiden Seiten totenstiller Wald – mit allem, was zu dieser Zeit darin leben und frieren mochte. Siss hatte viele Gedanken, wie sie da ging, eingemummt gegen den Frost.“ So beginnt die Geschichte von Siss, die mit ihren Eltern schon lange…

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