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Kategorie: Rezensionen

Jacqueline Kornmüller, Das Haus verlassen

Jacqueline Kornmüller, Das Haus verlassen

Schon die Hinweise, wie es zu diesem Buch gekommen ist, ist interessant. Autorin und Illustratorin verbindet ihre Begeisterung für den Schriftsteller Haruki Murakami. Jacqueline Kornmüller ist Regisseurin in Wien und hat zu Kat Menschik Kontakt aufgenommen, da sie Murakamis „Die unheimliche Bibliothek“ inszenieren und Bilder Kat Menschiks verwenden wollte. Bei der Premiere lernen sich die beiden Frauen dann kennen und es beginnt eine „Zusammenarbeit, die scheinbar mühelos oder eher unterbewusst die Arbeit der anderen aufgreift und zu etwas Eigenständigem macht,…

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Zeruya Shalev, Nicht ich

Zeruya Shalev, Nicht ich

Im Vorwort erzählt die Autorin, wie dieser Roman, ihr Erstlingswerk, entstanden ist, bzw. sie damit begonnen hat: Sie war im Dezember 1991 mit einem Autor, dessen Manuskript sie damals betreut hat, in einem Café verabredet, der sich aber verspätete und ihr nicht Bescheid geben konnte, da es damals noch keine Mobiltelefone gab. So begann sie während der Wartezeit zu schreiben: Über eine nicht namentlich genannte junge Frau, die anscheinend ihren Mann und ihre etwa fünfjährige Tochter für einen Geliebten verlässt….

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Amanda Cross, Die Tote von Harvard

Amanda Cross, Die Tote von Harvard

Schon der Prolog, Briefwechsel zwischen verschiedenen Dozenten der Harvard Universität, lässt erahnen, was eine Frau als Dozentin an der Universität erwarten wird: Ausgangslage ist die folgende Tatsache: „Irgendein niederträchtiger Millionär hat Harvard eine Million Dollar für einen neuen Lehrstuhl im Fachbereich Anglistik angeboren – unter der Voraussetzung, dass er mit einer Frau besetzt wird. Die erfreuliche Tatsache, dass bei uns noch nie eine Frau einen Lehrstuhl hatte, macht uns zweifellos zum geeigneten Opfer einer Wohltätigkeit.„ Und an dieser Universität ist…

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Sabine Gruber, Die Dauer der Liebe

Sabine Gruber, Die Dauer der Liebe

„Du bist stärker als ich, hatte Konrad einmal zu Renata gesagt. Deshalb muß ich vor dir sterben. Ich könnte es nicht aushalten, dich zu verlieren. In bin nicht stärker, denkt Renata.“ Ob Renata nun stärker ist, ist nicht mehr zu ermitteln. Stark muss sie auf jeden Fall sein, nachdem sie von Konrads plötzlichem Tod auf einem Autobahnrastplatz erfahren hat. Sie hat nicht nur diesen unvorhersehbaren Tod zu verkraften, sondern auch Konrads Familie, die unmittelbar nach seinem Tod beginnt, sich um…

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Sarah Diehl, Die Freiheit, allein zu sein. Eine Ermutigung

Sarah Diehl, Die Freiheit, allein zu sein. Eine Ermutigung

Ein so vielschichtiges, interessantes Buch über Einsamkeit in ihrer großen Bandbreite und ihren Facetten wie das von Sarah Diehl habe ich bisher noch nicht gelesen. Sie räumt mit dem so weit verbreiteten (Vor-) Urteil über Einsamkeit und das Alleinsein als einem mit Mängeln behafteten Zustand auf, wobei sie nicht unter „den Teppich kehrt“, dass es auch soziale Isolation gibt, die nicht immer freiwillig gewählt, sondern strukturell, finanziell und/ oder auch kulturell bedingt und zum Teil gesellschaftlich auch so gewollt ist….

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Janet Hobhouse, Die Furien

Janet Hobhouse, Die Furien

„Ich bin gewissermaßen immer noch ein Objekt in einem Satz, der von einem männlichen Subjekt beherrscht wird. Erst war es eine Frau, dann war es ein Mann, und nun sind beide fort. Und das ist die Ironie, denn ich habe erreicht, was ich immer wollte. Seit ich Frauen bewundere, gilt meine Bewunderung ihrer Fähigkeit, allein zurecht zukommen, sich zu bewähren, im Vorbeigehen, ihren eigenen Luftzug aufzuwirbeln.“ Janet Hobhouse erzählt in „Die Furien“ die Beziehungsgeschichte zwischen Helen und ihrer Mutter, breit…

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Haruki Murakami, Honigkuchen

Haruki Murakami, Honigkuchen

Junpei ist Schriftsteller und schreibt Kurzgeschichten über unerwiderte Liebe. Darin kennt er sich aus. Er hat, obwohl er Wirtschaftswissenschaften studieren sollte, sich für Literaturwissenschaften eingeschrieben und seine Eltern erst nach bestandenem Examen darüber informiert, was zu einem Zerwürfnis geführt hat. Junpei ist seit Studienzeiten mit Takatsuki und Sayoko befreundet. Die drei sind nahezu unzertrennlich, auch wenn oder gerade weil sie so unterschiedlich sind. Junpei ist eher der stille, schüchterne Typ, Takatsuki der „Typ, der in jeder Gruppe ganz natürlich die…

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Jon Fosse, Das ist Alise

Jon Fosse, Das ist Alise

Die Vergabe des diesjährigen Literaturnobelpreises an Jon Fosse war für mich Anlass, mal in meinem Bücherfundus nachzuschauen und siehe da, ich habe gleich zwei Bücher gefunden: die Novelle „Das ist Alise“ und seine „Trilogie“. Sie warten also schon länger darauf, gelesen zu werden. Ich habe mit Alise begonnen und bin wirklich fasziniert. „Ich sehe Signe auf der Bank liegen dort in der Stube und sie blickt auf das Altgewohnte, den alten Tisch, den Ofen, die Holzkiste, die alte Wandvertäfelung, das…

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Annie Ernaux, Die leeren Schränke

Annie Ernaux, Die leeren Schränke

Während Studentin Denise Lesur, Ich-Erzählerin dieses Romans, in den Siebzigern des letzten Jahrhunderts in ihrem kleinen Studentinnenwohnheimzimmer darauf wartet, dass die Engelmacherin, bei der sie war, erfolgreich gearbeitet hat, der Fötus also abgeht, erinnert sie sich an den Weg, den sie bisher gegangen ist: von ihrem Elternhaus, einem Mix aus Küche, einem Schlafzimmer, offenen Räumen, die in die väterliche Kneipe auf der einen und den mütterlichen Krämerladen auf der anderen Seite übergehen, mit einem Plumpsklo im Hinterhof, über die Jahre…

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Robert Seethaler, Das Café ohne Namen

Robert Seethaler, Das Café ohne Namen

„Manchmal dachte er an den Anfang zurück, an den Fliegenschwarm, der sich wie ein schwarzer Schleier hinter dem Tresen erhoben hatte, an den Geruch der frisch gestrichenen Dielen und der Dämpfe, die ihm beim Streichen der Möbel die Sinne vernebelt hatten. Er dachte an den Tag, an dem Mila aufgetaucht war, an den ersten Winter mit Punsch und an seine weißen Finger, die von einem Feuerwehrmann zwischen zerfetzten Metallteilen gefunden, in ein Taschentuch gewickelt und mit Blaulicht ins Spital gefahren…

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