Auf dem Friedhof

Auf dem Friedhof

Kirchenschatten, Dämmernacht
Breitverzweigter Linden,
Kreuz und Kranz so überdacht
Und umspielt von Winden.

Glockenklang und Drosselschlag,
Hügel still an Hügel,
Drüber wiegt ein Sommertag
Sich auf goldnem Flügel.

(Gustav Falke)

Auf dem Friedwald, den ich Ostersonntag besucht habe, gibt es keine Kirchenschatten, keine still aufgereihten Hügel, sondern lichte Wege, auf denen Menschen still gegangen sind, sich auf Bänken ausgeruht haben und entweder still miteinander oder in Gesprächen vertieft waren. Eine friedvolle Atmosphäre war spürbar, so als trüge der Friedwald diese Bezeichnung zu recht.

Eine Schulfreundin ist dort begraben und ihre Beerdigung hat mich auf die Idee gebracht, mich dort auch für mich umzusehen.
Und ja, ich kann es mir gut vorstellen:
Für meine weiter weg wohnenden Söhne entstehen keine Folgekosten, keine Verpflichtung zur Grabpflege oder was auch immer. Sie können dort spazieren gehen, wenn ihnen danach ist oder auch nicht.
Mir gefällt die Vorstellung, dort beerdigt zu werden, besser als ein Grab auf einem Friedhof.

6 Gedanken zu „Auf dem Friedhof

  1. Das In-Den-Himmel – Foto ist sehr beeindruckend. Erstens überhaupt und zweitens passt es auch gut zu deinen Überlegungen.

    Es gibt nun ja echt schon viele Möglichkeiten der Bestattung, ich kann es mir auch so vorstellen, wie du es überlegst.

    Liebe Grüße, Andrea

    1. Ich werde mich jetzt nach Einzelheiten erkundigen und dann entsprechend handeln bzw. meinen Wunsch festhalten als Leitlinie für meine Söhne.
      Mir haben die vorher geäußerten Wünsche meines Mannes sehr geholfen, in seinem Sinne aktiv zu werden.
      Schön, dass dir das Foto gefällt. Die Bäume dort sind schon ziemlich majestätisch.
      Liebe Grüße

  2. Ja, das könnte ich mir auch durchaus vorstellen – und eine Freundin von mir ist auch so beerdigt worden.
    Die Baumbilder sind grandios von dir abgelichtet worden.
    Man kann sich (beim zweiten) kaum satt sehen.
    Einen lieben Gruss in die kurze Nachosterwoche,
    Brigitte

    1. Ich habe zunächst nur den Baum ablichten wollen, weil er mir so gut gefallen hat und erst zu Hause gemerkt, wie sehr er mit den anderen harmoniert und eine Einheit bildet.
      Liebe Grüße

  3. Ich setze mich damit auch auseinander –
    und bin zur selben Idee gekommen. Aus den von Dir dargelegten Gründen, aber auch, weil ich mich nicht inniger verbunden fühlen könnte mit der Natur.
    Mit meinem Vater habe ich das Thema auch angesprochen bzw. schriftlich vereinbart, was ihm wichtig ist. Das war auch ein Tipp meiner Therapeutin, die mich auf meiner Reha so gut begleitet hat.

    Blicke in Bäume, die ihre Äste in den Himmel wachsen lassen, berühren mich schon sehr lange.
    Liebe abendliche Grüße

  4. Ich bin sicher, eine Entscheidung wird erleichternd sein.
    Meine Söhne ermutigen mich. Die Begleitung des Jüngsten bei diesen Gängen ermöglicht Essenzielles.
    Herzliche Abendgrüße

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