Beginn des Endes

Beginn des Endes

Ja, wie lebt man im Bewusstsein, dass der Todespfeil einen wirklich getroffen hat?

Ein Punkt nur ist es, kaum ein Schmerz,
Nur ein Gefühl, empfunden eben;
Und dennoch spricht es stets darein,
Und dennoch stört es dich zu leben.

Wenn du es andern klagen willst,
so kannst du’s nicht in Worte fassen.
Du sagst dir selber: »Es ist nichts!«
Und dennoch will es dich nicht lassen.

So seltsam fremd wird dir die Welt,
Und leis verläßt dich alles Hoffen,
Bis du es endlich, endlich weißt,
Daß dich des Todes Pfeil getroffen.

(Theodor Storm)

4 Gedanken zu „Beginn des Endes

  1. Was für ein Gedicht von Storm!
    Und was für ein Bild dazu!
    Ja, so muss es sich anfühlen, wenn das Ende – erst nur vage – erkennbar wird.
    Herzlichen Gruss,
    Brigitte

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