
Von Einsamkeit betrunken

Ich liege wie von Einsamkeit betrunken,
Die Ufer aller Welt sind rings versunken.
Ich sehe kaum hinaus vor meine Tür,
Das Draußen ich noch kaum am Leibe spür‘.
Ich höre nur die Sehnsucht suchend streichen
Und auf den Zehen durch die Zimmer schleichen,
Sie kann durchs Ferne und durchs Nahe gehen
Und lässt nicht einen Augenblick still stehen.
Sie muss mit Raubtiernüstern unstet wittern
Und reibt sich ruhelos an harten Gittern.
Ich seh‘ ihr Auge um mich mordend funkeln
Und spür‘ noch ihren Hungergang im Dunkeln.
(Max Dauthendey)
6 Gedanken zu „Von Einsamkeit betrunken“
Tja, die Einsamkeit kann bedrücken und offensichtlich auch betrunken machen.
Da kann man nur hoffen, dass die Sehnsucht hinausfindet aus diesem dunklen Seelenraum.
Einen lieben Gruss in den hellen Tag, Brigitte
Ich denke, es ist eine Form seelischer Einsamkeit, die er dort beschreibt, die sehr bedrückend sein kann.
Dir wünsche ich einen genussreichen Samstag.
oh whow – ein tolles foto, die sonne scheint, aber hinter langen dingern. und ich glaube, ich muss diesen dichter noch mal mehr kennenlernen, las ich doch – hier und anderswo – schon ganz wunderbare texte!
lieber gruß
Sylvia
Ja, bei ihm ist noch so einiges zu entdecken.
Liebe Grüße
den Autor kannte ich bislang nicht, danke dass ich diesen Text hier lesen durfte…
LG Wolfgang
Gern, es freut mich, wenn Menschen hier Neues entdecken.
Liebe Grüße