Bahndamm am Börsterweg

Bahndamm am Börsterweg

In der Verlängerung meiner Straße gibt es einen Bahnübergang, an dem kaum etwas normal ist. Nachdem in der Vergangenheit einige Bauern mehrfach mit ihren Treckeranhängern die Bahnschranken mitgenommen haben, weil die Straßenführung viel zu eng war, ist monatelang der Bahnübergang von Männern bedient worden, die mit flatternden rot-weißen Bändern den Übergang abgesperrt haben, oft so lange, dass in der Hitze Autofahrer eingeschlafen sind, die Anwohner die Autofahrer mit Getränken versorgt und ein Schwätzchen gehalten haben – bis, ja bis nach Kompetenzrangelein die Straße verbreitert war und die Schranken wieder automatisch bedient wurden.
Seit einiger Zeit flattern die weiß-roten Bänder wieder, doch den Anwohnern schient es für einen Service viiiiiiel zu kalt zu sein, habe beim Vorbeifahren jedenfalls niemanden gesehen.  Gestern habe ich bei den Wärtern nachgefragt, weshalb sie dort wieder stehen, mit ihren Bändern vor den (warm) eingepackten Bahnschranken. Sie konnten, wollten oder durften mir keine plausible Erklärung geben. die Frage nach dem Service der Anwohner haben sie verneint. Heute bin ich wieder dort entlang marschiert und bekam eine Erklärung für das Sirenengeheul und die Hubschraubergeräusche heute Morgen: ein Kleinwagen ist auf dem Bahngeleise von Zug erfasst worden! Die Insassin hat überlebt. Ursache soll ein nicht weitergeleiteter oder angekommener Hinweis auf den kommenden Zug sein, die genaue Ursache müsse noch ermittelt werden. In der Haut der Betroffenen möchte ich nicht stecken.
Der Übergang dürfe passiert werden, antwortete mir ein Polizist.  „Wenn Sie es geschickt anstellen, kommen Sie noch ins Fernsehen!“ Da sah ich auf der anderen Seite einen Kameramann, drehte mich auf dem Absatz um. Nur gut, dass es verschiedene Strecken gibt, die man mit dem Hund laufen kann.  Luna war von Paula ganz begeistert und ich habe mich mit dem Besitzer des Hundes über sein Studium an der Hotelfachschule in Maastricht unterhalten und dabei die Wintersonne genossen.

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