Besuch im Amtsgericht

Besuch im Amtsgericht

Diese Gerichtszahlstelle ist wohl Vergangenheit. Früher musste man erst in die Amtsstuben und sein Anliegen vorbringen. Wenn man Glück hatte, konnte es sofort bearbeitet werden. Doch bevor jemand auch nur einen Handschlag machte, wurde man zur Zahlstelle geschickt, um die Gebühren zu bezahlen. Für ältere Menschen schwierig, es ist ein altes, weit verzweigtes, eher unübersichtliches Gebäude. Immer wieder mussten JustizbeamtInnen Auskunft nach dem Weg geben. Inzwischen trifft man nette, höfliche Beamte dort, die – wenn möglich – sofort tätig werden….

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Farbenkunststück

Farbenkunststück

Was willst du mit der Farben tollem Glanze,Mit rascher Hand verschwendend ausgestreut?Mit diesem ungezügelt wilden Tanze,Mit all’ der großgeäugten Seltsamkeit? Nicht uns’re Herzen willst du zaubernd rühren,Dich lüftet nicht nach dankbar warmem Blick —Die jungen Meister, die den Pinsel führenSo keck wie du, verachten die Kritik! Nein, nur zum Staunen willst du uns bewegenUnd nur Verwund’rung heißt dein höchstes Ziel;Dein Ehrgeiz geht auf himmelfernen Stegen,Die Kunst entwürdigst du zum Farbenspiel.… (Emil Roland)

Helena von Zweigbergk

Helena von Zweigbergk

„Sicherlich will man all das Unnötige wegwerfen, was man anhäuft – aber das ist etwas anderes, als alles zu verlieren. Nie im Leben hätte ich mir diese hilflose Verlassenheit ausmalen können, die in der Abwesenheit dessen lauert, was man sich im Laufe des Lebens aufgebaut hat. „ Agneta, 65, und Xavier, 79 Jahre alt, stehen – im wahrsten und im übertragenen Sinne – vor den Trümmern ihres gemeinsamen Lebens, als Agneta bei der Vorbereitung auf ein Essen mit Freunden versehentlich…

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Frozen

Frozen

Mit brennenden Lippen,unter eisblauem Himmel,durch den glitzernden Morgen hin,in meinem Garten,hauch ich, kalte Sonne, dir ein Lied. Alle Bäume scheinen zu blühen;von den reifrauhen Zweigenstreift dein Frühwindschimmernde Flöckchen nieder,gleichsam Frühlingsblendwerk;hab Dank! (die ersten zwei Strophen des Gedichts „Winterwärme“ v. Richard Dehmel)

Wahr

Wahr

Wahr ist das Meer, wahr ist das Gebirge, wahr der Stein, wahr der Grashalm,aber der Mensch? Er ist immer maskiert, auch wenn er es nicht will. (Luigi Pirandello)

Rosa Liksom, Die Frau des Oberst

Rosa Liksom, Die Frau des Oberst

Der Roman ist der Rückblick einer gealterten Frau, die in der Einsamkeit eines kleinen Dorfes im Norden Finnlands auf ihr Leben schaut. „Am Morgen fiel Schneeregen. Ich rappelte mich auf und schlurfte vor den Spiegelschrank. Von dort sah mich ein Ungeheuer an, das glasige Augen vom Alkohol, einen fetten Bauch und einen abgewirtschafteten Körper hatte. Ich dachte: Bin ich das? Wo ist das schöne, blühende Ich, das ich mal war. … Ich schämte mich nicht für mich. Ich trage den…

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