Klarer Tag

Klarer Tag

Der Himmel leuchtet aus dem Meer;ich geh und leuchte still wie er. Und viele Menschen gehn wie ich,sie leuchten alle still für sich. Zuweilen scheint nur Licht zu gehnund durch die Stille hinzuwehn. Ein Lüftchen haucht den Strand entlang:o wundervoller Müßiggang. (Richard Dehmel)

Karl Ove Knausgård, So viel Sehnsucht auf so kleiner Fläche

Karl Ove Knausgård, So viel Sehnsucht auf so kleiner Fläche

Die Bilder Edvard Munchs haben Karl Ove Knausgård schon als Gymnasiast begeistert. Er erinnert sich: „Munchs Bilder besaßen eine so mächtige Ausstrahlung, dass sie alle anderen in den Schatten stellten. Als befänden sie sich auf einem ganz anderen, höheren Niveau. Es stand für mich völlig außer Frage, dass sie als Kunst besser waren, obgleich ich niemals darüber nachgedacht hatte, was Kunst oder was Qualität war. Ich wusste es einfach. Das Ereignis war so einschneidend wie bei meiner ersten Lektüre von…

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Rost

Rost

Willst deines Hauses Glanz du aufrecht halten?Laß rosten deiner Väter Schild und Schwert,Die tun es nicht, die geben nicht den Wert,Die Zeit ist abgelaufen, wo sie galten. Das Neue wird; das Alte muß veralten.Die Meinung hat im Lichten sich verklärtUnd von der rauhen Faustkraft abgekehrt;Das Wort ist´s, der Gedanke, welche walten. (Adelbert von Chamisso)

Max Mohr, Frau ohne Reue

Max Mohr, Frau ohne Reue

Die erste Begegnung mit der Protagonistin Lina Gade findet vor einem Bäckerladen statt, als sie in ihrer Tasche nach einem Almosen für einen Straßenmusikanten kramt und dieser „den ganzen Zauber einer vollgestopften Frauentasche in sich aufnimmt. Es sah das Innenfach mit dem Geld, das Seitenfach mit dem Spiegel, dazwischen das aufregende Dickicht aus Taschentuch, Notizblock, Bleistift, Schlüsseln, Dosen und Zetteln. Er sah auch das kleine Spielzeug für das Kind. Es war der Schlager, der in diesen Tagen an allen Ecken…

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Die Fliege

Die Fliege

Dem Herrn Inspektor tut’s so gut,Wenn er nach Tisch ein wenig ruht. Da kommt die Fliege mit GebrummUnd surrt ihm vor dem Ohr herum. Und aufgeschreckt aus halbem Schlummer,Schaut er verdrießlich auf den Brummer. Die böse Fliege! Seht, nun hat seSich festgesetzt auf seiner Glatze. »Wart nur, du unverschämtes Tier!Anitzo aber komm‘ ich dir!!«. Behutsam schleicht er nach der Tasse,Daß er die Fliege da erfasse. Perdauz! – Darin ist er gewandt –Er hat sie wirklich in der Hand. Hier schaut…

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