ohne Titel

ohne Titel

So lernen wir am Hiesigen Gefühle für welche Neigungen im Raum? Und gehen fühlend durch die Abendkühle und schauen fühlend in den nächsten Baum. (Rainer M. Rilke)

Natsume Sōseki, Der Bergmann

Natsume Sōseki, Der Bergmann

Der namenlose Ich-Erzähler dieses Romans, der von sich selbst immer wieder behauptet, er könne nicht schreiben, schon gar keinen Roman, ist neunzehn Jahre alt und bisher wohlbehütet in einem wohlhabenden Elternhaus in Tōkiō aufgewachsen. Seine Eltern haben ihm – wie es üblich ist – eine Frau ausgesucht, die er heiraten soll, aber nicht heiraten will. Die Frau, die erliebt, kann er dagegen nicht heiraten. Für diesen jungen Mann eine ausweglose Situation. Er beschließt, Selbstmord zu begehen, hat aber nicht mit…

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Das Meer

Das Meer

Ich schwelle in meiner Flut über die Erde. Es wirft meine wilde Welle Tang an den Strand, Muscheln, violette Quallen und kleine Seepferde. Aber der Ekel zischt, dass ich mich gezeigt. Ich krieche in mich zurück, Und der Nordwind schweigt. Ebbe ist… Kinder gehen, sammeln, suchen Und sehen Krabben, nasse Sterne, Erstaunlichstes Getier. Ich aber bin längst in der Ferne wieder bei mir. Und was ich an den Strand warf, stirbt in der Luft Oder in des Menschen Hand. –…

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Graham Greene/Annika Siems, Der dritte Mann

Graham Greene/Annika Siems, Der dritte Mann

Die 1945 im Wien der Nachkriegszeit, aufgeteilt in vier Besatzungszonen, spielende Kriminalgeschichte „Der dritte Mann“ ist bereits 1950 erschienen und verfilmt worden. Einige Leser werden eher den Film als den Kriminalroman kennen, den die Edition Büchergilde jetzt, illustriert von Annika Siems, neu herausgegeben hat. (Copyright Annika Siems, Edition Büchergilde) Die Illustratorin ist sich der Schwierigkeit ihrer Aufgabe wohl bewusst, wie sie in ihrer Nachbemerkung zum Roman schreibt: „Die Inszenierung und Besetzung des Films ist ein derartiger Geniestreich, dass wohl jeder,…

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Apropos Einsamkeit

Apropos Einsamkeit

Man kann mitunter scheußlich einsam sein! Da hilft es nichts, den Kragen hochzuschlagen und vor Geschäften zu sich selbst zu sagen: Der Hut da drin ist hübsch, nur etwas klein … Da hilft es nichts, in ein Café zu gehn und aufzupassen, wie die andren lachen. da hilft es nichts, ihr Lachen nachzumachen. Es hilft auch nicht, gleich wieder aufzustehn. Da schaut man seinen eignen Schatten an. Der springt und eilt, um sich nicht zu verspäten, und Leute kommen, die…

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André Gorz, Brief an D.

André Gorz, Brief an D.

Diese „Geschichte einer Liebe“ hat mich tief bewegt. Hier schreibt ein Intellektueller über die Liebe seines Lebens, mit der er mehr als achtundfünfzig Jahre verheiratet war. Und so beginnt dieser Brief schon auf dem Cover des Büchleins: „… Kürzlich habe ich mich von neuem in Dich verliebt, und wieder trage ich in meiner Brust diese zehrende Leere, die einzig die Wärme Deines Körpers an dem meinen auszufüllen vermag.“ Dabei war es – dessen ist er sich wohl bewusst – für…

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Eduard von Keyserling, Fürstinnen

Eduard von Keyserling, Fürstinnen

Muss man heute noch etwas über Fürstinnen lesen? Das Interesse an der „Yellow Press“ zeigt zumindest, dass ein solches vorhanden ist. Aber Literatur über längst vergangene Fürsten-Epochen? Doch auch Personen von Adel beschäftigen sich – wenn sie sich eigenständiges Denken jenseits der Etikette erhalten haben – ob man nicht insgesamt zu viel Zeit in seinem Leben verschwendet hat, „um eine gute Figur“ zu machen bzw. worum es eigentlich im Leben geht. “ ‚Wir alle glauben, würde unser Leben uns gegeben,…

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Christian H. Dorn, ICHSELBST

Christian H. Dorn, ICHSELBST

Dieser schmale Gedichtband „Weichheit des Herzens“ lädt – wie in den einführenden Zeilen deutlich wird – zum „nachdenklichen Innehalten“ ein. Die durchgängig gereimten, rechtsbündig geschriebenen und mit schlichten Fotografien versehenen Gedichte sind aus der Sehnsucht nach „Klarheit, Sinn, Authentizität und tiefem Frieden“ geschrieben, Ausdruck des geöffneten Herzens. Die angesprochenen Themen sind Themen des Alltags wie „Urlaub“, „Dankbarkeit“, „Traum“. Urlaub Gedanken versunken Seele baumelnd fast trunken vom freien Geist taumelnd Sonnenstrahlen, leichter Wind ruhiger Atem, angekommen Herzlich lachen wie ein Kind…

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