André Heller, Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein

André Heller, Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein

„Zuerst starb der Papst.“ So beginnt André Hellers Erzählung mit autobiografischen Zügen. Mitteilenswert für ein Kind? Ja, wenn es in Attweg, einem von Jesuiten geleiteten Internat, aufwachsen muss, dann schon. Bereits die ersten Zeilen machen deutlich, welch eigen-sinnigen Blick der Ich-Erzähler auf die Geschehnisse um ihn herum hat: „Einige Mitschüler waren klug genug zu weinen. Sie erhielten nach der Trauerveranstaltung von der Schwester Immaculata als Anerkennung ein Stollwerck-Bonbon.“ Er merkt daher auch sehr schnell, dass Geschehnisse, Anweisungen etc. nicht unbedingt…

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Sebastian Rether, Foc/ Feuer

Sebastian Rether, Foc/ Feuer

Eine Graphic Novel über den 2. Weltkrieg! Geht das überhaupt? Ja, es geht und zwar beeindruckend gut, wenn man sich Foc/ Feuer von Sebastian Rether anschaut, denn zu lesen gibt es nur wenig. Mit schwarz-weißen, skizzenhaft anmutenden Strichen setzt der Autor die privaten Kriegserinnerungen seines Großvaters in Bilder um. Der zieht zunächst als Angehöriger der rumänischen Armee in den Krieg, kämpft dann als Soldat in einer deutschen Einheit und wird durch ganz Europa geschickt, um nach dem Kriegsende wieder in…

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Pierre Jarawan, AM ENDE BLEIBEN DIE ZEDERN

Pierre Jarawan, AM ENDE BLEIBEN DIE ZEDERN

„Wer glaubt, er habe den Libanon verstanden, dem hat man ihn nicht richtig erklärt.“ Libanesisches Sprichwort Den Libanon nach der Lektüre dieses Romans zu kennen, wäre eine vermessene Behauptung. Der Leser erhält allerdings tiefen Einblick in das Leben Samirs, des Ich-Erzählers, der mit seinen Eltern und seiner Schwester in Deutschland lebt, in einer Siedlung, in der viele Menschen mit Migrationshintergrund leben. „Das hier hätte die abseitige Straße eines Viertels in Zahlé sein können, Vaters Heimatstadt an den Ausläufern des Libanon-Gebirges….

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Benedict Wells, Vom Ende der Einsamkeit

Benedict Wells, Vom Ende der Einsamkeit

Jules, ein selbstbewusstes, quirliges, mutiges Kind muss mit seinen beiden Geschwistern Marty und Liz ins Internat, da die Eltern bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen sind und ihre Tante nicht für alle drei Kinder sorgen kann. Im Internat wird auf die Situation der drei überhaupt keine Rücksicht genommen, weder von der Leitung, die Jules von seinem älteren Bruder und der Schwester getrennt unterbringt, so dass er kaum die Möglichkeit hat, mit ihnen in Kontakt zu kommen, noch von Seiten der…

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Elizabeth von Arnim, Elizabeth und ihr Garten

Elizabeth von Arnim, Elizabeth und ihr Garten

Durch die Sendung „Lesezeichen“ des WDR 3 bin ich auf diesen Roman aufmerksam geworden. Sprache und Inhalt haben mich angesprochen, so dass ich mir den 1898 anonym erschienenen Roman gekauft und gelesen habe. Die Lektüre macht nachvollziehbar, weshalb er anonym erschienen ist. Mit Ironie, Witz und großer Offenheit macht er sowohl die damalige private und gesellschaftliche Situation der Autorin, aber auch der Frauen allgemein deutlich. Die männlichen Perspektive wird repräsentiert durch ihren Ehemann, durchgängig nur der „Grimmige“ genannt, stets kommentiert…

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Deborah Feldmann, UnOrthodox

Deborah Feldmann, UnOrthodox

„Auch wenn meine ersten Jahre in Freiheit steinig waren, … so ist doch inzwischen klar, dass ich alles habe, um in einer säkularen Gesellschaft zu leben. Ich habe meinen Platz in der Welt gefunden und bin wider alle Wahrscheinlichkeit in das Land zurückgekehrt, aus dem meine Familie so brutal hinausgeworfen wurde, und ich habe schließlich mein wahres Zuhause zurückerobert … Ich bin frei, ich selbst zu sein, und das fühlt sich gut an. Wenn irgendwer jemals versuchen sollte, Dir vorzuschreiben,…

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