Maya Onken, Heissssss

Maya Onken, Heissssss

Ob einem als Leserin dieses Romans mit dem Untertitel „Eine Lustreise zur Sexgöttin“ heiß wird oder nicht, das mag jede selbst entscheiden. Es ist ein locker, flockig geschriebener Roman ausdrücklich über Frauen und für Frauen. Themen sind – wie auf dem Cover zu lesen – Sex, Männer und Macht. Es ist laut Autorin „kein Leitfaden für fröhlichen Sex, sondern eine Geschichte, die fröhliches Nachdenken anregen soll.“ Alé ist eine 38jährige Journalistin, verheiratet und Mutter einer Tochter. Während ihrer beruflichen Recherchen…

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stiller Applaus?

stiller Applaus?

Applaus als „größter Lohn“ des Künstlers? Wenn ich manchmal das unmittelbar nach einem Konzert einsetzende Applaudieren, verbunden mit lautstarken Bravorufen – manchmal ist es sogar ein Brüllen – die heute üblichen standing ovations, das Trampeln mit den Füßen erlebe, dann frage ich mich manchmal, ob die Zuhörer damit nicht die Berührung mit der Musik vermeiden wollen. Das Lauschen, bis der letzte Ton verklungen ist, Raum für die Wirkung der Musik, all das ist – für mich manchmal – nur schwer…

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Elisabeth Lukas, Familienglück

Elisabeth Lukas, Familienglück

In diesem Buch geht es ums „Verstehen-Annehmen-Lieben“, so der Untertitel, speziell in der Familie, die für Lukas „Geborgenheit in der Liebe“ ermöglichen sollte, damit der Mensch „sein Leben als sinnvoll annehmen“ kann. Denn nur „aus echten Motiven heraus, sinnvoll zu leben und sinnvoll zu handeln“ ist es möglich, „sich vom Glück überraschen zu lassen.“ Ihre (Therapie-) Erfahrung mit PatientInnen haben sie gelehrt, dass Glück nie Ziel von etwas sein kann, was man für sich erarbeiten will, sondern nur als Lohn…

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Sommerkonzert

Sommerkonzert

ab und an: in der Ferne vorbeifahrende Züge mal mehr oder weniger lang Auto- und Motorradgeräusche vom naheliegenden Zubringer gemischt mit den Bässen der Bikertreffmusik im Radio: Händels „Alcina“ dazu: Hundegebell, vermengt mit fernem Feuerwerk hier und da noch ein Vogel Mücken knistern verbrennend im Teelicht Lachen in den Nachbargärten und über allem der Beinahevollmond: Er hüllt sich in Schweigen und trägt so entscheidend zum Sommerkonzert bei

ein lauer Sommerabend

ein lauer Sommerabend

nach dem Yogakurs Pflanzen wässern Rasen sprengen WDR 3 Radiofestival hören dazu ein Glas Rotwein, viel Wasser, Kerzen anzünden und in die Flammen schauen den seitlich beleuchteten Viehtransportern durch die Nacht folgen am Himmel die blinkenden Lichter eines Hubschrauber vom Mond beleuchtet ein Kapitel aus „Der Mann ohne Eigenschaften“ hören den Hund auf’s Feld lassen anschließend eine Runde schaukeln bis fast zum Mond Freude, Dankbarkeit, Zu-Frieden-heit empfinden

sommerliches Füllhorn

sommerliches Füllhorn

Terrassenfrühstück Sonnenschein satt Spaziergang durch Felder begleitet vom Duft blühender Linden Erdbeeren in Hülle und Fülle, morgens, mittags und abends mal süß, mal mit Pfeffer, Essig und Öl Mittagssschlaf im Schatten der Buche Lesen, Blumen wässern, ihre Blüten bewundern Vogeltränken füllen den Vögeln beim Baden zusehen fürs eigene Abkühlen sorgen dem Himmel entgegen schaukeln und dann das Eröffnungskonzert des Schleswig-Holstein Musik Festivals mit Thomas Hengelbrock und Hélène Grimaud mehr geht (fast) nicht!

Margaret Mazzantini, Das Meer am Morgen

Margaret Mazzantini, Das Meer am Morgen

Dieses Buch macht auf stille und dennoch eindringliche Art anhand von zwei Flüchltingsfamilien auf die lange bestehenden politischen Verflechtungen zwischen Italien und Libyen aufmerksam, erzählt in eindringlichen Bildern die Geschichte italienischer Auswanderer nach Libyen, die als Flüchtlinge wieder zurück nach Italien mussten und dort nie heimisch geworden sind, und das Schicksal afrikanischer Flüchtlinge, die vor Gaddafi nach Italien flüchten und dort entweder erst gar nicht ankommen oder in menschenunwürdigen Zuständen leben müssen. Ein sehr poetischer geschriebener politischer Roman, dessen Bilder…

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Glücklich sein – aber wie?

Glücklich sein – aber wie?

Es gibt keine Pflichten des Lebens es gibt nur eine Pflicht des Glücklich Seins. Dazu alleine sind wir auf der Welt, und mit aller Pflicht und aller Moral und allen Geboten macht man einander selten glücklich, weil man sich selbst damit nicht glücklich macht. Wenn der Mensch gut sein kann, so kann er es nur, wenn er glücklich ist, wenn er Harmonie in sich hat, also wenn er liebt. Dies war die Lehre, die einzige Lehre in der Welt, dies…

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leichte Wehmut

leichte Wehmut

Ab und an meldet sich in mir – beim Anblick der großen Töpfe, der vielen Teller im Schrank – eine leichte Wehmut. Spätestens in der Erinnerung an die damit verbundene Mühen vergeht diese Wehmut dann doch recht schnell. Wie sagte doch Irgendlink vor ein paar Tagen in einem Kommentar bei Wildgans so treffend: „Man sehnt sich immer nur nach einem Teil des Ganzen.“