Wünsche(n)

Wünsche(n)

„Als das Wünschen noch geholfen hat“ so heißt eine Sendung des WDR 5, die seit Jahren Silvester und Neujahr Märchen aus aller Welt hörbar macht. Außergwöhnliche Märchen, erzählt von außergewöhnlichen Stimmen – immer wieder ein Genuss für Menschen von 6-96 so Christian Brückner, der die Sendung moderiert. Für alle, die die Sendung verpasst haben, sie aber noch einmal allein, mit ihren (Enkel-)Kindern hören wollen, steht sie als Podcast zur Verfügung! Reinhören lohnt sich!

Peter Bichsel, Zur Stadt Paris

Peter Bichsel, Zur Stadt Paris

Bei meinen Streifzügen an meinen Bücherregalen entlang fiel mir dies Büchlein ins Auge. Vielleicht finde ich noch etwas, was sich als Ergänzung zu meinem Parisaufenthalt in diesem Jahr eignet und auf dem Frankreichblog meines Sohnes Eingang finden kann. Aber nein: „In Langnau im Emmental gab es ein Warenhaus. Das hieß Zur Stadt Paris. Ob das eine Geschichte ist?“ wird der Leser eingangs gefragt. Eine Antwort wir nicht geliefert. Auf jeden Fall ist es der Titel dieser bezaubernden Geschichtensammlung, in der es von ungewohnten Menschen nur so wimmelt, in ihren Besonderheiten und Eigenarten liebenswert beschrieben,…

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Heinrich Böll, Der Engel schwieg

Heinrich Böll, Der Engel schwieg

„Der Engels schwieg“ ist der erste Roman Heinrich Bölls, entstanden in der Zeit von 1949-1951, aber erst 40 Jahre später veröffentlicht, vermutlich weil die erzählte Liebesgeschichte inmitten der Trümmerlandschaft einer deutschen Großstadt spielt, geprägt von Hunger, Trostlosigkeit, Wohnungsnot, Arbeitslosigkeit und der Suche nach der eigenen Identität, die nicht damit endet, endlich gültige Papiere in der Hand zu haben. Sie beginnt am 8. Mai 1945, dem Tag der Kapitulation, mit der Rückkehr des Ich-Erzählers, der direkt am Tag nach seiner Gesellenprüfung eingezogen worden ist und den Krieg nur…

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Schneelandschaft mit Bodennebel und Vollmond

Schneelandschaft mit Bodennebel und Vollmond

Markt und Straßen stehn verlassen, still erleuchtet jedes Haus sinnend geh ich durch die Gassen, alles sieht so festlich aus. An den Fenstern haben Frauen buntes Spielzeug fromm geschmückt, Tausend Kindlein stehn und schauen, sind so wundervoll beglückt. Und ich wandre aus den Mauern bis hinaus ins weite Feld, hehres Glänzen, heil’ges Schauern! Wie so weit und still die Welt! Sterne hoch die Kreise schlingen, aus des Schnees Einsamkeit steigt’s wie wunderbares Singen – O du gnadenreiche Zeit! (Joseph von…

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Isabel Ashdown, Am Ende eines Sommers

Isabel Ashdown, Am Ende eines Sommers

Der Prolog – kursiv gedruckt – ist eigentlich der Epilog, doch das weiß man zu Beginn des Romans „Am Ende eines Sommers“ natürlich nicht. Er enthält alle Elemente des Romans: die (Haupt-) Personen, der Wunsch nach Freiheit, nach Verständnis, die ohrenbetäubenden Erinnerungen und die Lösung des Konflikts, von dem man noch keine Ahnung hat. Erzählt werden zwei ineinander verwobene, zeitlich unterschiedliche, aber aufeinanderzulaufende Erzählstränge, jeweils aus der Ich-Perspektive von Mary und Jake, von Mutter und Sohn. In den sechzigern des 20igsten Jahrhunderts wächst Mary mit Rachel,…

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Einsamkeit – furchtbar oder fruchtbar?

Einsamkeit – furchtbar oder fruchtbar?

Wer hier regelmäßig vorbeikommt, kennt meine Vorliebe für die sonntägliche Sendung „Lebenszeichen“ im WDR 3. In der heutige  Sendung „Nur mit sich selbst verabredet – über Freuden und Qualen des Alleinseins“ geht es um die Einsamkeit als ein zur menschlichen Existenz gehörendes Phänomen: das Alleinsein, die Ein-samkeit und um möglichen Umgang mit ihr. Absolut hörens-wert und (als Manuskript) lesens-wert für die, die für die Wiederholung heute Abend im WDR 5 keine Zeit haben. Ein-samkeit ist durch  Zwei-samkeit meist nicht aufzu-lösen, auch wenn…

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Peter Wawerzinek, Rabenliebe

Peter Wawerzinek, Rabenliebe

Schreiben ist eine Form von Therapie, an der man eine breite Öffentlichkeit teilnehmen lassen kann – sinnvoll sicher dann, wenn das Thema von allgemeinem Interesse ist und der sich Therapierende über ein gewisses Maß an literarischen Fertigkeiten verfügt. Beides trifft auf den Verfasser dieses Romans zu. Immerhin hat Wawerzinek für „Rabenliebe“ den diesjährigen Klagenfurter Bachmannpreis bekommen. Es ist ein autobiographischer Roman, dessen Ich-Erzähler sein ganzes Leben mit der Frage zubringt: Warum hat meine Mutter mich weggegeben und ist ohne mich aus der DDR in…

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mit links

mit links

etwas mit links machen, bedeutet: etwas mühelos, mit Leichtigkeit machen. Tja, seit Freitag muss ich alles mit links machen, ich habe mir die rechte Hand gebrochen und mir eine Rippenprellung zugezogen. Noch ist von Leichtigkeit nichts zu spüren. Es wird sicher ein wenig ruhiger hier, meine Kommentare bei euch seltener: Ich warte auf die Leichtigkeit und das ist im Moment noch sehr schmerzhaft.

Karl-Heinz Wellmann (Hrsg.), Haben Fische Durst?

Karl-Heinz Wellmann (Hrsg.), Haben Fische Durst?

Ob Fische Durst haben, wollten Sie doch immer schon gern wissen! oder fasziniert eher die Frage, ob Adam und Eva einen Bauchnabel hatten? oder geht es Ihnen vielleicht um den Ursprung des Wortes „Tolpatsch“ – schulamtlich inzwischen „Tollpatsch“? oder um die Redewendung 08/15? Dieses Buch ist eine Sammlung von Fragen, die hr1 Hörer der Wissenschaftsredaktion gestellt haben und die Karl-Heinz Wellmann mit seinem Autorenteam beantworten konnte. Witzig, interessant spannend, ein Buch für jeden, der nicht glaubt, alles schon zu wissen. Das Wort „Tolpatsch“…

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Freiheit – teuer erkauft

Freiheit – teuer erkauft

„Mit der Familie zu brechen ist die am teuersten erkaufte Freiheit. Es bedeutet, mit Teilen seiner selbst zu brechen. Teile seiner selbst abzubrechen.“ (Hanne Wilhelmsen in Anne Holts Kriminalroman, Der norwegische Gast, S. 148)