Barbara Wood, Gareth Wootton, Nachtzug

Barbara Wood, Gareth Wootton, Nachtzug

Gewidmet ist dieser Roman allen, die während des Nazi Terrors im polnischen Widerstand gekämpft haben.
Er beginnt in Buenos Aires, in der Gegenwart. Adrian Hartmann, ein reicher Juwelier, wird während seiner morgendlichen Joggingtour von einem Dobermann angefallen und anschließend durch Schüsse ermordet. In New York besucht Mary Dunn Dr. John Sukow, der glaubt, sie zu kennen. In der Hand hält sie eine Ausgabe des Buenos Aires Herald, mit der Ermordung Adrian Hartmanns als Aufmacher.
Und schon kennt der Leser die Hauptpersonen und der erfahrene unter ihnen weiß, dass der eigentliche, im Dezember 1941 beginnende Roman, aufklären wird, um wen es sich bei den drei Personen handelt und in welchem Verhältnis sie zueinander stehen. Der Schluss wird ihm seine Vermutungen bestätigen.
Wie lebt man mit, unter der Besatzung durch die Nazis? Arrangiert man sich, versucht man nicht aufzufallen oder bekämpft man sie? Wenn ja, wie? Mit welchen Mitteln, wenn man alles verloren hat? Wem nutzt der Widerstand, wen bringt man in Lebensgefahr? Mit diesen Fragen müssen sich auch die Partisanen auseinandersetzten, die aber zumindest schon für sich die Frage geklärt haben, dass sie Widerstand leisten wollen, indem sie deutsche Wehrmachtstransporte überfallen, mit grauenvollen Konsequenzen für die Zivilbevölkerung.
Dr. Szukalski wird durch die Bitte eines mit ihm befreundeten Pfarrers, einem desertierten SS-Mann zu helfen, in arge Gewissenskonflikte gebracht. Er entschließt sich, mit medizinischen  Mitteln und der Hilfe seiner Stellvertreterin die Bevölkerung von Sofia vor dem Zugriff der Nazis zu bewahren, indem er den Anschein einer Thyphus-Epedemie erweckt. Für lange Zeit wird das Gebiet um Sofia zum Quarantänegebiet, bis dann ein verfeinerter Test entwickelt wird.
„Nachtzug“ ist ein spannender Roman, der Zeugnis über den polnischen Widerstand gegen den Naziterror ablegt und deutlich macht, wie infam die Auswirkungen des Terrors und der Propaganda sind. Wer diese Thematik allerdings schon durch andere literarische Bearbeitungen kennt, der erfährt in diesem Roman nicht wirklich Neues.

Barbara Wood, Gareth Wootton, Nachtzug, Roman. Aus dem Amerikanischen von Martin Schoske und Xénia Gharbi, 358 S.

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