Pascal Mercier, Nachtzug nach Lissabon

Pascal Mercier, Nachtzug nach Lissabon

Mehrfach habe ich hier schon aus diesem Roman zitiert. Es ist ein wunderbares Buch, das man sicher auch nach dem Lesen immer wieder in die Hand nimmt, da es unglaublich viele Fragen menschlichen Lebens in einer sehr poetischen Art und Weise anspricht. Kein Wunder, denn Raimund Gregorius, ein Lehrer, der mitten im Unterricht die Schule verlässt, um Amadeu Prado, den Autor eines Buches, zu suchen, begibt sich damit auf die Spuren eines Menschen, den man als „Goldschmied der Worte“ bezeichnet hat. Gregorius lernt Portugisisch, setzt sich in den Nachtzug nach Lissabon und beginnt mit der Suche.
Es ist ein Buch, das relativ arm an äußerer Handlung ist. Aber man lernt mit Gregorius sehr viele interessante Menschen kennen, teilweise im früheren Widerstand organisiert, Menschen, die Amadeu Prado gekannt haben.
Es ist ein Buch, das man immer wieder zur Seite legt, um nachzudenken, da man sich selbst wie in einem Spiegel sieht: „Wir sind träge Wesen, des Vertrauens bedürftig. Neugierde als seltener Luxus auf gewohntem Grund.“

Ein Buch für viele nachdenkliche – aber nicht grüblerische – Stunden!

Pascal Mercier, Nachtzug nach Lissabon, btb, München 2004, 495 S. ISBN-13: 978 -3-442-73436-8, 9.50 €

Ein Gedanke zu „Pascal Mercier, Nachtzug nach Lissabon

  1. Nun ja, natürlich sind wir alle des Vertrauens bedürftig , und natürlich ist Neugierde ein Luxus – es muss ja alls schnell gehen, Spass (!) machen und keine Anstrengung kosten. Ohne Anstrengung aber auch kein Vertrauen, denn Vertrauen braucht Wachstum, und Wachstum ist anstrengend (sowohl metaphorisch, als auch biologisch und explizit seelisch).

    Freundliche Grüße.

    Joachim

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