„Sie werden alt!“
Noch immer verwechsele ich manche Namen, ärgerlich, aber vielleicht gibt es Schlimmeres. Wer muss sich schon 120 neue Namen auf einmal merken? Das hat es dieses Jahr besonders schwierig gemacht. „Sie werden alt!“ – Kindermund tut Wahrheit kund – oder wie heißt dieser Spruch?
Schön war in diesem Zusammenhang Folgendes zu lesen, nachdem ich mit der Lektüre wegen abgeschnittener Seiten einige Tage aussetzen musste, bis das Mängelexemplar gegen ein vollständiges ausgetauscht war:
„Mein Gedächtnis und ich, wir haben eine Vereinbarung getroffen. Es liefert mir nicht mehr jeden Begriff und jeden Namen sofort. Vielleicht war das nie viel anders, aber es fällt mir jetzt auf, weil ich manchmal nicht weiterkomme, ohne diesen Begriff, der an eine bestimmte Stelle will. Um dem abzuhelfen, gebe ich eine Art Beschreibung ein, und nach einiger Verzögerung kriege ich das Wort, das ich suche. Popocatepetl fällt mir immer ein, aber dieses Wort habe ich noch nie gebraucht.“ (S. 167)
Gisela Steineckert, Alt genug, um jung zu bleiben, Das Neue Berlin, 2. Aufl. 2006, 198 S. , ISBN -10: 3-360-01278-X