Sigrid Constantin, Wenn der Partner stirbt

Sigrid Constantin, Wenn der Partner stirbt

Sigrid Constantin ist relativ jung, vor allem aber plötzlich Witwe geworden. Ihr Mann ist während eines Spazierganges auf der Straße tödlich zusammengebrochen.
Ihr Buch ist ein individueller Erfahrungsbericht, über das, was im Innen und Außen nach dem Tod ihres Mannes auf sie eingestürzt ist. Relativ schnell hat sie gemerkt, dass Schreiben für sie eine sinnvolle Möglichkeit der Verarbeitung ist:

„Ich schrieb alles auf, da kein Mensch da war, der mir zuhörte. Meine Kinder durfte und wollte ich damit nicht belasten. Die Kinder fühlten ja ähnlich. Doch sie waren zu meiner Beruhigung nicht allein…
Zum Glück entdeckte ich das Schreiben, es war mein Ventil, so konnte ich meinen Schnerz ertragen, lindern…“

Dieser Versuch, „Nach dem Verlust ein neues Leben (zu) wagen“ , macht auf der einen Seite deutlich, wie individuell Trauerarbeit ist, auf der anderen Seite lassen sich trotz aller Individualität auch gut die verschieden Trauerphasen erkennen, die jeder Trauernde durchmacht.
In diesem Sinne kann das Lesen dieses  Berichtes ermutigend für Betroffene sein, zu sehen, dass es anderen in vergleichbaren Situationen ähnlich geht, dass die eigenen Trauerreaktionen „normal“ sind und nicht schon pathologisch, wie nicht Betroffene oft vorschnell glauben.

Sigrid Constantin, Wenn der Partner stirbt. Nach dem Verlust ein neues Leben wagen, Berlin 2000, 142 S., ISBN 3-8280-1157-8

3 Gedanken zu „Sigrid Constantin, Wenn der Partner stirbt

  1. Ich habe festgestellt ,dass es oftmals die eigene Unsicherheit im Umgang mit Trauernden ist, die deren Reaktionen vorschnell als übertrieben oder krankhaft ver/beurteilt.
    Trauerarbeit ist sehr langwierig…man vergiesst (zum Glück) nie ganz, man lernt damit zu leben.

  2. Ungeduld und ein von den Medien „gezüchtetes“ permanentes Lebenshochgefühl lässt keinerlei Raum für als „Abweichungen und Störungen“ empfundene, normale Reaktionen mehr, gleich soll alles behandelt werden, gleich soll man sich professionelle Hilfe suchen- dabei tun es ausführliche Gespräche mit Freunden, z.B. auf gemeinsamen Wanderungen, viel besser…Leider gibt es mehr und mehr Menschen, die weder Familie noch Freunde haben…
    Gruß von Sonja

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