Angelika Klüssendorf, Jahre später

Angelika Klüssendorf, Jahre später

Den Roman „April“ von Angelika Klüssendorf kenne ich (noch) nicht, ist aber auch nicht Voraussetzung, um „Jahre später“ zu verstehen, wenngleich Anspielungen an Aprils Kindheit, ihre Eltern gemacht und teilweise als Erklärung für die Gegenwart herangezogen werden. April lebt in Berlin. Sie ist Schriftstellerin, kann davon aber nicht leben und hat daher diverse Jobs, um sich und ihren Sohn Julius zu ernähren. Sie, die sich ihr Leben lang als Außenseiterin gefühlt hat, lernt Ludwig, einen literarisch ambitionierten Mediziner, bei einer…

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Juli Zeh, Leere Herzen

Juli Zeh, Leere Herzen

„Leere Herzen“ ist nach „UNTERLEUTEN“, der aktuelle Roman Juli Zehs. Der Roman spielt in der Nähe von Braunschweig in den zwanziger Jahren des 21. Jahrhunderts, also in der Zukunft Deutschlands, in der es mit der Demokratie nicht zum Besten steht, da „demokratieverdrossene Nicht-Wähler Wahlen gewinnen, während engagierte Demokraten mit dem Wählen aufhören“, es kaum noch Zeitungen gibt und wenig Menschen, die sich (politisch) noch für irgendetwas engagieren. Angela Merkel ist – nach erzwungenen Neuwahlen – zurückgetreten: „Der Augenblick, als Angela…

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Irvin D. Yalom, Wie man wird, was man ist

Irvin D. Yalom, Wie man wird, was man ist

Dieses Buch sind die „Memoiren eines Psychotherapeuten“ – so auch der Untertitel dieser durchgängig gut lesbaren Autobiografie von Irving D. Yalom. Es sind sehr persönliche Erinnerungen – ergänzt mit einigen Bildern – die mit denen an die Kindheit beginnen und seine gesamte berufliche Laufbahn umfassen, aber auch Einblicke in seine Ehe mit seiner Frau Marilyn geben, die stets eine wichtige Stütze für ihn gewesen ist und dennoch ihre eigene berufliche Karriere verfolgt hat. In dem Maße, in dem Yalom seine…

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Ferdinand von Schirach, Carl Tohrberg

Ferdinand von Schirach, Carl Tohrberg

Drei Kurzgeschichten über drei eher unscheinbare Menschen, allesamt Männer – den namenlosen Bäcker, der die beste Torte seines Lebens kreiert, Richter Seybold, der die andere Seite des Gesetztes kennenlernt und den Mathematiker bei einer Versicherungsgesellschaft Carl Tohrberg, der Weihnachten feiert – und das auf nur 63 Seiten. So schlicht das Cover, so schlicht und scheinbar einfach und alltäglich sind auch die Geschichten. Die des Bäckers beginnt völlig unaufgeregt, eher langweilig, das, was eine Spiegelung der Alltagsroutine des Bäckers, eigentlich Konditor…

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Dana Grigorcea, Die Dame mit dem maghrebinischen Hündchen

Dana Grigorcea, Die Dame mit dem maghrebinischen Hündchen

Nach ihrem Roman „Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit“ hat nun der Dörlemann Verlag in gewohnt handlichem Format Dana Grigorceas Novelle, „Die Dame mit dem maghrebinischen Hündchen“ herausgegeben. Titelbild und Covertext geben die ersten Hinweise auf den Inhalt dieser Novelle. Anna, Ballerina in Zürich, verheiratet mit einem viel beschäftigen Arzt, geht mit ihrem maghrebinischen Hündchen im Zürcher Frühling spazieren und lernt dabei den Gärtner Gürkan kennen, der versucht, ihren Hund mit einem Keks anzulocken. Die gemeinsam verbrachten Stunden erinnern an ein…

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Sonntagsvergnügen

Sonntagsvergnügen

Ausschlafen, lesen, saunieren, meditieren und nachmittags ein Konzert. Klein, fein, außergewöhnlich. Schade, dass nur so wenig Zuhörer da waren. Das Konzert und damit auch die Künstlerin Barara Marreck hätten mehr Aufmerksamkeit verdient. Aber vielleicht haben ja viele PatientInnen zugehört. Ich würde es Barbara Marreck wünschen.