Der Esel

Der Esel

Es stand vor eines Hauses Tor
Ein Esel mit gespitztem Ohr,
Der käute sich sein Bündel Heu
Gedankenvoll und still entzwei. –

Nun kommen da und bleiben stehn
Der naseweisen Buben zween,
Die auch sogleich, indem sie lachen,
Verhaßte Redensarten machen,

Womit man denn bezwecken wollte,
Daß sich der Esel ärgern sollte. –

Doch dieser hocherfahrne Greis
Beschrieb nur einen halben Kreis,
Verhielt sich stumm und zeigte itzt
Die Seite, wo der Wedel sitzt.

(Wilhelm Busch)

4 Gedanken zu „Der Esel

  1. Ja, Esel wirken immer so wunderbar gelassen und mit sich und der Welt im Einklang.
    Busch hat das herrlich in Worte gefasst.
    Und du ins Bild.
    Herzlichen Gruss in den Winterzeitsonntag,
    Brigitte

  2. ich liebe esel! geduldig, fast stoisch -aber ganz bestimmt mit einem eigenen kopp -und hinterteil:-))). der Wilhelm Busch macht spaß, hin und wieder, ich glaube, ich hole mein buch auch mal wieder raus. wenn ichs nicht vergess…
    lieber gruß
    Sylvia

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