Eiche

Eiche,
Du fassest Wurzeln
Und stehst.
Uns aber treibt
Ein Unruh
Und Verlangen
Von hier nach dort.
Mir ruft die Höhe,
Mir ruft die Tiefe,
Der Engel der Mitte
Begnadet mich nicht.
Zerrissen, zerrissen,
Ich fasse am Ende
Die knochigen Hände
Des fraulichen Tods.
Aus meinem Grabe
Die Säfte sie steigen
In deine Wurzeln,
Beständige Eiche.
So finde ich Ruhe
Und Stärke
In dir.
(Klabund)
4 Gedanken zu „Eiche“
Das sind schöne Herbsteichenbaumbilder und ein recht eigenwilliges Eichengedicht dazu.
Lieben Gruss mit Sonnenuntergang nach fast ganztägigem Regen,
Brigitte
Ich mag diese Eigenwilligkeit ;)
Herzliche Morgengrüße
schöne geschenke, danke. ja, eigenwillig ist ein gutes wort für das gedicht. und auch ein wenig verstörend. aber das ist ja nichts verwerfliches…
lieber gruß
Sylvia
Verstörendes, Irritierendes hat meist auch das Potential, einen aus der Komfortzone zu holen.
Wenn’s nicht zu viel und zu oft ist, mag ich es ;)
Liebe Grüße