Veränderung not-wendig?! Aber wie?

Veränderung not-wendig?! Aber wie?

Immer wieder erlebe ich Menschen, die mit dem, was ist, unzufrieden sind. Manche jammern – scheinbar immer wieder über etwas anderes – schaut man genauer hin, ist es im Grunde genommen immer wieder dasselbe. Es soll sich verändern, die schwer zu nehmenden Gefühle sollen weg, weg gehen, am besten von allein.

Doch wer ist „es“?
Wer, was soll da etwas verändern, sich verändern?
Warum sollen die Gefühle einfach weg sein oder weg gehen?

So kann man nur so lange fragen, solange man sich nicht klar darüber ist, wer sich hinter diesem „Es“ verbirgt und dass Gefühle – egal welcher Art – Hinweise geben, worum es da eigentlich geht.

So verweist Wut in der Regel darauf hin, dass etwas anders sein soll als es ist.
Diese Annahme könnte einen Reflektionsprozess einleiten, an dessen Ende man geklärt hat, was konkret verändert werden soll und ob es überhaupt in meiner Verantwortung und/ oder in meiner Macht liegt, auch tatsächlich etwas zu verändern.

Stattdessen greifen Menschen immer wieder zu vermeintlich altbewährten Mustern, Reaktions- und Handlungsweisen, strengen sich noch mehr an als vorher, statt darüber nachzudenken, ob Veränderungen nicht auch ein verändertes Verhalten, veränderte Strategien not-wendig machen.
Immer mehr vom Alten ist da wenig zielführend.
Paul Watzlawik hat das für mich treffend zusammengefasst:

Wenn Du immer wieder das tust,
was Du immer schon getan hast,
dann wirst Du immer wieder das bekommen,
was Du immer schon bekommen hast.

Wenn Du etwas Anderes haben willst,
musst Du etwas Anderes tun!
Und wenn das, was Du tust, Dich nicht weiterbringt,
dann tu etwas völlig Anderes,
statt mehr vom gleichen Falschen!

6 Gedanken zu „Veränderung not-wendig?! Aber wie?

  1. Da fühle ich mich doch ertappt! Paul Watzlawik war ein sehr kluger Mensch – meine Geschichte ist die vom Hammer. Denn oft bin ich schon in den obersten Stock hochgerannt und habe dem Nachbarn voreilig Dinge an den Kopf geworfen.

    Veränderung hat auch ganz dringend etwas mit loslassen zu tun, aber was kommt danach? Ich weiß es nicht und davor habe ich dann doch Angst.

    Danke für‘s aufrütteln!

    1. Dass sich da Angst ausbreiten kann, verstehe ich gut, vielleicht macht es dann Sinn, sich tatsächlich darauf zu besinnen, was einem z.B. an Ressourcen, an „Werkzeugen“, an Referenzerfahrungen etc. zur Verfügung steht, um mit neuen Situationen, Herausforderungen klar zu kommen.
      Für mich wird es immer wichtiger, erst einmal innezuhalten und nicht sofort zu reagieren.
      Gut, wenn ich dich mit meinen Gedanken wachrütteln konnte.
      Liebe Grüße

  2. manchmal reichen kleine verhaltensänderungen, neue kleine routinen, regelmäßige winzigkeiten, um neues reinzulassen. die winzigkeiten werden wachsen, wenn es an der zeit ist…
    danke für diese worte!
    lieber gruß
    Sylvia

    1. So wie jede Reise mit dem ersten Schritt beginnt, so beginnt eine Veränderung vielleicht schon mit winzigen Verhaltensänderungen oder aber erst einmal mit Innehalten und sich fragen, ob es nicht andere Reaktionen oder Verhaltensweisen gibt, als diejenigen, die mir mein eingeübtes Reiz-Reaktions-Schema meint vorgeben zu müssen. Da entstehen dann schon neue Reaktions-Räume.
      Liebe Grüße und ein angenehmes Wochenende.

  3. Über das Thema dieses Beitrags habe ich nicht nur in den letzten Tagen nachgedacht. Ich fühle mich sehr davon angesprochen, weil ich sehr deutlich spüre, dass mein Leben immer wieder (kleinere, größere) Veränderungen braucht. Vor allem habe ich in den letzten Jahren viel zu wenig darauf geachtet, dass ich meinem Körper Gutes tue. Bis er es mir gerade in den letzten Monaten deutlich gemacht hat.
    Nun bin ich genötigt, besser oder auch ehrlicher auf seine Signale einzugehen.
    Insofern kann ich auch dem Philosophen und Menschenbeobachter folgen.
    Manchmal beginnen Veränderungen mit kleinen Schritten, manchmal braucht es aber vielleicht auch entschlossenere Handlungsweisen. Jedenfalls kann ich nicht erwarten, dass „etwas“ anders wird, wenn ich selbst nicht anders handle.
    Insofern auch von mir ein Dankeschön für Deine Gedanken! Liebe Grüße in den Norden, C Stern

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