Vorhang zu
„Wir steh’n betroffen. Der Vorhang zu und alle Fragen offen.“ (Marcel Reich Ranicki, Schlusssatz seiner Sendung „Literarisches Quartett“)
„Wir steh’n betroffen. Der Vorhang zu und alle Fragen offen.“ (Marcel Reich Ranicki, Schlusssatz seiner Sendung „Literarisches Quartett“)
„Und wenn dich morgens niemand weckt, wenn abends niemand auf dich wartet und du tun und lassen kannst, was du willst. Wie nennst du es dann: Freiheit oder Einsamkeit?“ (Milan Kundera) Wir haben immer die Wahl, wie wir Dinge, Situationen, Menschen interpretieren und bewerten, auch wenn wir uns das nicht immer klar machen bzw. dessen bewusst sind.
Was ist die Welt und ihr berühmtes Glänzen?Was ist die Welt und ihre gantze Pracht?Ein schnöder Schein in kurtz-gewölckter Nacht; Ein bundes Feld, da Kummer-Disteln grünen;Ein schön Spital, so voller Kranckheit steckt;Ein Sklavenhaus, da alle Menschen dienen,Ein faules Grab, so Alabaster deckt.Das ist der Grund, darauff wir Menschen bauen,Und was das Fleisch für einen Abgott hält.Komm, Seele, komm, und lerne weiter schauen,Als sich erstreckt der Circkel dieser Welt. Streich ab von dir derselben kurtzes Prangen,Halt ihre Lust für eine schwere…
Wenn man einander täglich begegnet ohne etwas voneinander zu wollen, so lernt man sich ohne Worte kennen. (Otto Ernst)
Aktuell wie eh und je, aber vielleicht dringender denn jeder Song von John Lennon, der heute 85 geworden wäre: Heute hat zudem der Jüngste Geburtstag, geboren an einem sonnigen Sonntag. Und ich bin froh, dass er da ist, ich gratulieren kann und nicht um ihn trauern muss, wie so viele Mütter, die ihre Söhne im Krieg verloren haben.
Nur Zufall … Bleiern lag Berlinim Abendlichte Dach an Dach;trüb sah sie in das Feuer,das drüben aus dem Giebel brach. Die Flammen zuckten. Im Rahmen meines Fensters,so stand sie schwarz und stumm vor mir;und im Nebenzimmer spielteeine blasse Frau Clavier. Drüben wühlte die Glut. Die blasse Frau war meine,und Diese stand so nah und hold;flimmernd säumte der rote Scheindie lieben Locken mit dunklem Gold und Funkengestiebe. Es zog mich hoch: ich mußte,ich wollte sie an mich ziehn.Eine große trübe Wolke Rauchkroch über ganz…
So wandelt sie, im ewig gleichen Kreise, Die Zeit nach ihrer alten Weise, Auf ihrem Wege taub und blind, Das unbefangne Menschenkind. Erwartet stets vom nächsten Augenblick Ein unverhofftes seltsam neues Glück. Die Sonne geht und kehret wieder, Kommt Mond und sinkt die Nacht hernieder, Die Stunden, die Wochen abwärts leiten, Die Wochen bringen die Jahreszeiten. Von außen nichts sich je erneut, In dir trägst du die wechselnde Zeit, In dir nur Glück und Begebenheit. (Ludwig Tieck)
Du meine heilige Einsamkeit,du bist so reich und rein und weitwie ein erwachender Garten.Meine heilige Einsamkeit du –halte die goldenen Türen zu,vor denen die Wünsche warten. (Rainer Maria Rilke)
Es müssen ja nicht immer gleich „Sternstunden der Menschheit“ sein, manchmal erlebt man – ungeplant und unverhofft – Sternstundenmomente oder -augenblicke, meist aus stillem Staunen heraus, offen für das, was gerade ist. Sie dauert meist nicht lang, prägen sich aber dauerhaft ein, weil sie nachhaltig sind, leise und oft langanhaltend nachhallen. Halt einen Hauch von Sternenstaub hinterlassen.
Nicht auf jeden Fuß passt derselbe Schuh. (Publilius Syrus) Lichtsäule in einem Restaurant. Ich nicht so elegant gekleidet wie die meisten um mich herum, aber die Schuhe passten ;)Auch eine Form der Stimmigkeit. Selbst die Hose passte farblich – zur Tischdecke. Wie auch immer. Ich habe alles genießen können und mein zur Zeit schwieriger Magen hat‘s mir gedankt.