Hoffnung

Hoffnung

Wann ist es Zeit,
eine Hoffnung
fallen zu lassen,
loszulassen,
aufzugeben
sie zu Grabe zu tragen?

Und von welcher Hoffnung spricht das lyrische Ich in Schillers Gedicht „Hoffnung“, die man noch am Grabe pflanzt?

Es reden und träumen die Menschen viel
Von bessern künftigen Tagen,
Nach einem glücklichen goldenen Ziel
Sieht man sie rennen und jagen.
Die Welt wird alt und wird wieder jung,
Doch der Mensch hofft immer Verbesserung.

Die Hoffnung führt ihn ins Leben ein,
Sie umflattert den fröhlichen Knaben,
Den Jüngling locket ihr Zauberschein,
Sie wird mit dem Greis nicht begraben,
Denn beschließt er im Grabe den müden Lauf,
Noch am Grabe pflanzt er – die Hoffnung auf.

Es ist kein leerer schmeichelnder Wahn,
Erzeugt im Gehirne des Toren,
Im Herzen kündet es laut sich an:
Zu was Besserm sind wir geboren!
Und was die innere Stimme spricht,
Das täuscht die hoffende Seele nicht.

(Friedrich Schiller)


4 Gedanken zu „Hoffnung

  1. So ist es. Ich denke, Hoffnung und Zuversicht sind die wichtigsten „Motoren“, die uns am Leben erhalten.
    Nichts, wirklich nichts, geht ohne sie.
    Schön, deine fast österlich anmutende Licht- und Schatten-Illustration dazu.
    Herzlichen Sonntagsgruss, Brigitte

  2. da stimme ich dir zu.
    Aber es gibt auch Hoffnungen, die aufrechtzuerhalten sinnlos ist.
    Nur: wie erkenne ich das? Wonach entscheide ich das? …
    Schicke dir herzliche Sonntagsgrüße

  3. “ Wonach entscheide ich das? …“
    Das ist wirklich eine schwer zu beantwortende Frage … das auch deshalb, weil zumindest bei mir die Hoffnung ja so gut wie ohne mein Zutun mal da ist und mal nicht da ist, ich also gar nicht das Gefühl habe, entscheiden zu können. Vielleicht reicht es (so fürs Erste?), sich deutlich zu machen, dass man auf etwas hofft. Oder eben nicht. ???

    Liebe Grüße, Andrea

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