Kluge Sterne

Kluge Sterne

Manche schaffen es dann doch auf die Welt.

Die Blumen erreicht der Fuß so leicht,
Auch werden zertreten die meisten;
Man geht vorbei und tritt entzwei
Die blöden wie die dreisten.

Die Perlen ruhn in Meerestruhn,
Doch weiß man sie aufzuspüren;
Man bohrt ein Loch und spannt sie ins Joch,
Ins Joch von seidenen Schnüren.

Die Sterne sind klug, sie halten mit Fug
Von unserer Erde sich ferne;
Am Himmelszelt, als Lichter der Welt,
Stehn ewig sicher die Sterne.

(Heinrich Heine)

4 Gedanken zu „Kluge Sterne

  1. Kluger Heinrich Heine. :–)
    Ja, die Sterne halten sich fern von unserer Raffgier.
    Es sei denn, sie sind aus Papier, Stoff, Holz oder Wolle wie bei dir… So schön, dieses Quartett!
    Lieben Gruss,
    Brigitte

  2. Ob’s hier um die Schönheit geht? Die gar so leicht zerstört wird, von bedenkenlosem / in blindem Drauftreten oder weil die Menschen sie sich aneignen wollen.
    Unzerstörbar ist die Schönheit nur dort, wo der Arm der Menschen nicht hinreicht. So können diejenigen, die sie sehen können, die Schönheit der Sterne sehen – aber ihr Arm reicht nicht weit genug, um den Versuch zu unternehmen, sie sich untertan und damit kaputt zu machen.

    (Und versucht wird es wohl, wenn ich an die Massivverkitschung denke, nämlich von allem, das schön ist. Die Sterne, die Schönheit der Natur bleibt aber trotzdem bestehen.)

    Liebe Grüße, Andrea

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