Kontemplative Fotografie
Ab und an höre ich morgens vorm Aufstehen die Sendung „Kirche im WDR“. Heute bin ich sehr schnell hellhörig geworden, denn es ging um die Fotografieleidenschaft Jürgen Hoffmanns, eines Pfarrer aus Düsseldorf, dem es beim Fotografieren nicht in erster Linie um das Produzieren guter Bilder geht, sondern um die Kontemplation, mit der sein Fotografieren verbunden ist.
„Wenn ich fotografiere, sehe ich anders, … bete ich.“
Fotografieren ist für ihn eine besondere Form der Wahrnehmung, die von vielen Faktoren abhängig ist. Für ihn entscheidend aber ist:
„Wenn wir jetzt von kontemplativer Fotografie sprechen, dann ist das eigentliche Ziel eben, kein Ziel zu haben. Sondern zu schauen, was kommt. Einfach da zu sein, wach zu sein. Es gibt ein schönes Wort dafür, diesen frischen Blick zu haben und sich überraschen zu lassen von dem, was da kommt.“
Und in den allermeisten Fällen ist das auch meine Art zu fotografieren, meditativ – von mir aus auch kontemplativ – nur ist mir das bisher so nicht bewusst gewesen.
Radiohören kann bildend und bildhaft sein ;)
6 Gedanken zu „Kontemplative Fotografie“
Das würde ich gerne auch für mich in Anspruch nehmen, Mona Lisa, zumal ich mich auch um diesen frischen Blick bemühe, der nichts Gezieltes will, sondern sich vornehmlich überraschen lässt vom Moment und der dazupassenden Stimmung.
Danke für diese erhellenden Zeilen und deine tollen, kontemplativen Fotos dazu,
Brigitte
Das kannst du mit Sicherheit.
Ich denke, dass auch das Aussuchen passender Texte zu Fotos oder Fotos zu Texten für mich auch Ausdruck von Muße ist. Und genau das ist das Kreative, Meditative. Man muss es ja nicht gleich Gebet nennen.
Obschon: diese Art von Gebeten gefallen wiederum dann auch mir.
Herzliche Abendgrüße
Sehr bereichernd, was Menschen mit dem Fotografieren verbinden. Dazu gibt es vermutlich viele Haltungen.
Wichtig ist mir die Freude am Fotografieren.
Möglichst zu erfassen, was mich berührt, begeistert.
Liebe späte Grüße!
Über die Haltung zum Fotografieren hat ja schon Max Frisch in seinem Roman „Homo Faber“ geschrieben. Dort war der Protagonist aber alles andere als kontemplativ unterwegs ;)
Aber jeder wie er mag, solange Menschen dabei nicht belästigt oder gar missbraucht werden.
Herzliche Grüße
danke für diesen erhellenden beitrag, diesem spirituellen fotografen will ich gleich mal nachgehen. mir scheint, er hat da eine wichtige erkenntnis!
lieber gruß
Sylvia
Gern! Herzliche Abendgrüße